
Bienen und Landwirtschaft – Eine Symbiose; Praktikertag – Ein voller Erfolg!
Das Interesse ist weiterhin ungebrochen! So war auch der 3te und für heuer letzte Praxistag der Vortragsreihe „Landwirtschaft und Bienen – Eine Symbiose“, welcher am 26.08.2018 bei Bio-Landwirt Rainer Hundmeyer in Kagen/Buchbach stattgefunden hat, ein voller Erfolg. Organisiert durch die Ökomedellregion Isental, dem Buchbacher und dem Stierberger Imkerverein konnte bei stabilem Wetter mit Aussicht auf Regen zur Anlage einer Bienenweidefläche geschritten werden. Bevor es losging mit den Vorbereitungen zur Aussaat, wurden alle Anwesenden durch Dr. Michael Rittershofer; Ökomodellregion Isental & Tagwerk begrüßt. Im besonderen wurden begrüßt: Frau Katharina Schertler; Fachberaterin für Naturschutz vom Anbauverband Bioland, der Hofeigentümer und Bio-Landwirt Rainer Hundmeyer, Regio-Saatgutvermehrer Georg Hans und Vertreter der unteren Naturschutzbehörden. Frau Schertler führte die Besucher zusammen mit Herrn Hundmeyer durch die Hofanlage und gab zu verschiedenen Stationen und Örtlichkeiten auf dem Hof wertvolle Hinweise, wie ohne weiteres, Lebensraum für viele Insekten geschaffen werden kann. Die Balkone der Bauernhäuser sollten anstatt der alteingesessenen Geranie durch Bienenfreundliche Blühpflanzen ersetzt werden. Ebenso der Anbau von Obst, Gemüse und Kräuter im Bauerngarten fördert das Pollen und Nektarangebot. Selbstverständlich OHNE Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Es folgte ein ausgedehnter Hof-Rundgang, welcher uns vorbei an Totholzhaufen, Brachflächen, Gewässerrandstreifen und wilden Böschungen zurück zur Demonstrationsfläche führte. An allen Stationen wurde Halt gemacht und es folgten viele Tips & Hinweise durch Frau Schertler, was hier verbessert werden könnte, was gut oder schlecht für unsere heimischen Insekten ist. Alle anfallenden Fragen der Besucher wurden kompetent beantwortet.
An der zukünftigen Blühfläche angekommen, erklärte Regio-Saatgutvermehrer Georg Hans genau wie die Vorbereitung des Saatbeetes und die Aussaat zu erfolgen hat. Zu Schauzwecken wurde mit einer mittelschweren Fräse per Hand die Fläche vorbereitet. Nach zweimaligem Fräsen, wurde die Fläche erstmalig mit einer Cambridge-Walze vorgewalzt, damit das Saatgut nicht zu tief in das Erdreich eindringt. Dies gilt es zu vermeiden, da die Blumen und Kräuter alle Lichtkeimer sind und nicht tiefer als max. 1cm eingearbeitet werden dürfen. Georg Hans stellte sein Saatgut vor, welches durch mühevolle Handarbeit von regionalen Pflanzen hier in der Region auf seinem Betrieb in Mimmelheim gewonnen wird. Durch heimisches Saatgut kann einer Floraverfälschung am besten vorgebeugt werden. Man benötigt ca. 0,5g Saatgut pro qm. Die Mischung von Saatgut und Streckmittel wie Sand, Spelze oder Sägemehl wurde demonstriert. Mischungsverhältnis ca.1g Saatgut zu 10g Streckmittel. Georg Hans brachte anschließend per Hand das Saatgut auf der Fläche aus. Nach der Aussaat wurde das Saatgut durch ein weiters Walzen mit der Cambridge-Walze fixiert. Nun ist auf gemäßigten Regen zu hoffen.
Der absolut informative und harmonische Tag mit gut 120 Teilnehmern fand bei Kaffee und Kuchen und reger Fachsimpelei seinen Ausklang.
Maria Lohmeier