Ich bin Jungimker

Ich bin Jungimker

Hallo, mein Name ist Florian Grüner und ich bin Jungimker.

Der Gedanke, irgendwann einmal selbst Bienen zu haben, verfolgt mich schon seit einigen Jahren. Aus diesem Gedanken wurde über die Jahre ein tiefer Wunsch der mich einfach nicht mehr losließ. Ich musste mich regelrecht am Riemen reissen damit ich hier nichts übers Bein brach, denn es war alles leider gar nicht so einfach, wie ich dachte. Berufliche Gründe, der Mangel an Mobilität und mit eine ungeeigneten Wohnsituation haben mich immer davon abgehalten, mein „theoretisches Imkerdasein“ in ein praktisches zu verwandeln – bis heute!

Ursprünglich komme ich aus dem Landkreis Mühldorf und lebe seit 2007 in Österreich, genauer, im schönen Salzburg. Und hier war auch schon der erste Stein zu finden, der sich meiner Imkerkarriere in den Weg legen sollte.

Ein Auto in der Stadt? Braucht niemand so wirklich, also hatte ich keines. Bienen in der Stadt? Ja ok, das geht. Aber wenn man in einem Mehrparteienhaus wohnt, muss man von allen Nachbarn und auch der Liegenschaftsverwaltung die Erlaubnis einholen, Bienenstöcke aufzustellen. Das ist ein sehr aufwendiges und langwieriges Unterfangen. Das heißt aber noch lange nicht, dass man auch gleich den richtigen Platz hat. Der Balkon ist zu klein, der Vorplatz zu unruhig, das Dach zu heiß und die Fahrkünste der Nachbarn lassen den Parkplatz ebenso zum Ausschluss kommen. Also wohin?

Die meisten guten Plätze im Stadtgebiet sind bereits von größeren Stadtimkern besetzt und Privatpersonen oder Firmen zu finden, die Bienen auf dem eigenen Grundstück begrüßen, sind schwer zu finden. Und selbst wenn – da gibts immer noch das Problem mit der Mobilität, denn ich weiss nicht wie begeistert der öffentliche Verkehr von Imkern ist, die Ihre vollen Honigräume quer durch die Stadt zum Schleudern transportieren und den halben Bus verkleben. Zu allem Überfluss gibt es dann ja auch noch den Job. Ich war in der Gastronomie tätig und der Großteil meiner Tage Bestand aus maximal 5-6 Stunden Schlaf und den Rest der Zeit verbrachte ich dann im Lokal. Hier ist eine der wenigen Parallelen zwischen Bienen und Menschen das Problem – die Liebe zum schönen Wetter. Wenn die Biergärten Rand voll sind, haben Gastronomen beinahe rund um die Uhr zu tun. Genau so wie die emsigen Bienen. Sommer heisst HOCHSAISON und für mich wären zwei Hochsaisonen zur selben Zeit einfach nicht zu bewältigen gewesen.

So wollte die Idee, selbst Imker zu werden einfach nichts werden und es hing immer ein großes „DANN HALT EBEN NICHT“ über dem Thema „Bienen“.

Also bitte nicht falsch verstehen, Imkern in der Stadt ist definitiv möglich und ich freue mich auch über jeden der es schafft, aber bei mir wollte und sollte es anscheinend nicht sein.

Die große Veränderung kam dann Ende 2018 als ich bereits einen neuen Job, ausserhalb der Gastronomie hatte und meine bessere Hälfte eine Stellung in Neumarkt am Wallersee bekam. So brachen wir unsere städtischen Zelte ab und zogen aufs Land. Es dauerte nicht lange bis wir feststellten, dass wir ohne Auto recht eingeschränkt sind und so kam erst mal ein fahrbarer Untersatz dazu. Immer mehr zeigte sich, dass ich tatsächlich sowas wie Freizeit habe und der Gedanke selbst aktiver Imker zu werden, wurde von Tag zu Tag lauter! Also hörte ich mich um…Unser Vermieter konnte uns das Aufstellen von Bienenvölkern leider nicht erlauben, teilweise wegen den Nachbarn und teilweise aus persönlichen Gründen. Fand ich zwar schade, aber egal – hey, wir sind am Land, wenn es hier nicht irgendwo geht, wo denn bitte dann?

Ich habe Kontakt zu dem hiesigen Imkerverein aufgenommen und bat um Unterstützung einen geeigneten Bienenstand zu finden. Der Obmann hat sich sofort umgehört und als erstes dachten wir, Nähe Friedhof wäre praktisch. Das konnte uns wiederum die Gemeinde nicht erlauben, wegen den Nachbarn und eines Weges der genau in der Flugbahn der Bienen gelegen hätte. Im Gespräch mit der Gemeinde hat sich dann allerdings ein anderer und eigentlich auch viel besserer Ort ergeben. Im Nebenort „Sighartstein“ gibt es einen Schuppen der der Gemeinde gehört und am Rand eines großen Wiesen- und Waldgebietes liegt. Die Mitarbeiter der Gemeinde würden sich sehr freuen wenn dort Bienen stehen würden, sagte man mir. Und so kam ich zu meinem ersten Bienenstand.

In meinem Blog möchte ich meine Erfahrungen mitteilen und so, in einer Art „Learning by Doing“-Prinzip, eine kleine Anleitung von Anfang an zum Thema Imkern bieten. Ich werde dabei von meiner Imkerpatin, Maria Lohmeier unterstützt, deren Kommentare und Erfahrungen immer hier mit einfließen werden. Weiter möchte ich auch jeden bitten, der Ideen, Anregungen oder Korrekturen hat, diese mir an meine Mail-Adresse zu schicken! Alle hilfreichen Zusendungen werden hier im Beitrag dann von mir ergänzt. Ich freue mich über jegliche Unterstützung.

Meine Beiträge werde ich immer zeitnah zu meinen Aktivitäten am Bienenvolk veröffentlichen und so ein kleines Tagebuch anfertigen. Die Regelmäßigkeit und Häufigkeit der Beiträge bestimmen einzig und allein meine Bienen – d.h. wenn es etwas zu wissen gibt oder was passiert, könnt ihr es hier lesen.

Ich hoffe dass meine Erfahrungen anderen helfen und die Erfahrungen anderer mir.

Ich freue mich schon auf den ersten Beitrag – Bis bald!

Flo