Willkommen im Frühling!!

Willkommen im Frühling!!

Grias eich mitanand,

in Zeiten der Corona-Krise müssen wir alle gut überlegen wann wir das Haus verlassen, unsere Freunde und Familie sehen und zur Arbeit gehen. Wir können das meist frei entscheiden und ein Für und Wieder gut abschätzen. Unsere Bienen können dies nicht. Sie sind völlig unbeeinträchtigt von den globalen Veränderungen und gehen tag täglich ihren gewohnten Aufgaben nach. Das heißt auch für uns Imker „An die Arbeit“! Ich weis ja nicht wie weitreichend die Einschränkungen bei euch sind, hier in Österreich benötigen wir eine schriftliche Fahrerlaubnis zu unseren Völkern, welche uns vom Imkerverband erteilt und ausgestellt wurde.
Auch ich bin fast die ganze Woche an mein zu Hause gefesselt und hab so auch mal wieder Zeit hier einen Beitrag einzustellen was mich wirklich freut. Ich musste leider letztes Jahr, bedingt durch unfassbaren (zum Teil selbstverursachten) Zeitmangel eine kleine Pause für den Blog einlegen. Aber – Corona macht’s möglich – jetzt hab ich Zeit 😉 !

In meinem letzten Beitrag habe ich euch was über das Zeichnen der Königinnen versprochen. Dieses Thema möchte ich durch die saisonalen Gegebenheiten etwas nach hinten stellen.
Ich werde im Jahr 2020 erst einmal mit der Frühjahrsdurchschau beginnen.

Dabei konnte ich sehr Interessantes entdecken. Das erste Volk, mein Start-Volk vom letzten Jahr, ist recht kräftig. Ich könnt gut gefüllte Futterwaben sehen und große Mengen an Pollen. Bedingt durch den massiven Polleneintrag musste ich jedoch beim Wenden der Waben vorsichtig sein, da mir direkt komplette, frisch eingetragene Pollenhöschen entgegengefallen sind. Diese werden ja normalerweise in den einzelnen Zellen mit Enzymen versehen und zu Bienenbrot komprimiert. Ist dies passiert fällt auch kein Pollen mehr heraus – aber da habe ich anscheinend gestört.

Es war Brut in allen Stadien zu erkennen, zwar noch etwas verhalten (4 ca. handtellergroße Brutnester waren zu sehen) aber alles sehr schön kompakt und lückenlos.

Das mittlere Volk, was ich letztes Jahr auf Zandermaß umgezogen habe, war ja schon immer mein kleiner Sorgenfall. Und tatsächlich stellte es sich als das Volk mit der geringsten Bienenmasse heraus. Erfreulich war jedoch, dass sie schon kräftig am Mittelwände ausbauen und für die geringe Volkstärke große Brutnester mit allen Entwicklungsstadien angelegt haben. Wenn man bereits ausgebaute Waben hat sollte man natürlich diese zuhängen um es den Bienen etwas zu erleichtern. Ich als Jungimker habe natürlich lediglich Mittelwände zur Verfügung und muss nun vorerst damit auskommen. Mir ist es wichtig meinen eigenen Wachskreislauf zu haben und verzichte somit auf „Fremdwaben“.

Beim dritten Volk, was in der Reihe ganz außen steht und der Witterung am stärksten ausgesetzt ist, habe ich eine ähnliche Lage wie beim mittleren vermutet. Meine Vermutung sollte sich aber nicht erfüllen. Als ich den Deckel weggenommen habe, sah ich als aller erstes unglaublich viel Wildbau, unter und über der Folie. Ich haben wegen der Futterzarge die Folie nicht bis ganz zum Zargenrand gelegt und einen Korridor zum Eingang der Futterzarge freigelassen. Dies haben die Damen allerdings sofort für einen umfangreichen Ausbau Ihres Habitats verwendet. Nach dem Abnehmen der Folie und entfernen des Wildbaus, habe ich erst die riesige Bienenmasse gesehen. Noch bevor ich das erste Rähmchen gezogen habe, wusste ich dass hier schnellstens eine weitere Zarge her muss. Beim Durchsehen habe ich mich tierisch gefreut. Das Volk strotzt nur so vor Vitalität. Viel Futter, Viel Brut und absolut sanftmütig.

Ich habe ebenso die Böden geöffnet und die Varroaschieber entfernt und gesäubert. Ich konnte nur sehr geringen Totenfall und sogst wie keine Milben erkennen.

Soweit war dann für mich erst mal alles in Ordnung. Für den nächsten Tag habe ich mir vorgenommen das äußerste Volk aufzusetzen um ihnen etwas mehr Raum zu geben. So habe ich es auch gemacht. Ich habe mir noch von meiner Imkerpatin einige Tipps dazu geholt und somit konnte es auch schon wieder losgehen. Ich habe eine Zarge mit 10 Rähmchen und eingelöteten Mittelwänden, die ich letzten Sommer bereits vorbereitet habe ins Auto geladen und bin losgefahren. Am Bienenstand bin ich dann, wie es mir erklärt wurde, vorgegangen. Zuerst habe ich eine recht üppige Futterwabe heraus genommen und einigermaßen bienenfrei bei Seite gestellt und die Lücke mit einer neuen Mittelwand gefüllt. Die Abdeckfolie habe ich, wie ich es auch für die Futterzarge vorgenommen hatte ca. 5cm nach hinten gezogen um so einen Weg in den neuen (späteren) Brutraum freizugeben. Die neue Zarge, mit der vollen Futterwabe versehen, kam dann oben auf die Beute. 

So, warum jetzt genau so? Man muss sich vorstellen dass so eine Raumerweiterung für das Bienenvolk gar nicht so ohne ist. Erstens ist kein Stockgeruch vorhanden, weder bei der Zarge noch bei den Rähmchen – er ist sozusagen fremd. Weiter wird das Volumen auf einen Schlag verdoppelt was von den Bienen einen wesentlich höhere klimatische Regulierung und Leistung fordert. 

Also bieten wir eine kleine Hilfestellung: Die Futterwabe im neuen Stockwerk sorgt für einen bekannten Duft und motiviert die Arbeiterinnen nach oben zu gehen um sich Futter zu hohlen. Die Folie grenzt das Klima noch etwas ab und erleichtert  das „Heizen“ der  unteren Räumlichkeiten. Wenn ich bemerke dass die Mittelwände ausgebaut werden und vielleicht auch schon etwas Honig eingelagert wird werde ich die Folie entfernen – solange es das Wetter natürlich zulässt.

Als kleine Anmerkung möchte ich noch sagen, dass ich in keinem der Völker die Königin zu Gesicht bekommen habe. Durch das, dass ich in jedem Volk Brut in allen Stadien sowie einzelne, aufrecht stehende Stifte gesehen habe, gehe ich im Moment davon aus, dass alle Weiseln da sind. Aber beobachten werde ich dies trotzdem 😉

Ich hoffe Ihr hattet soviel Freude beim Lesen wie ich beim Schreiben!

Bis bald und bleibt gesund!

Euer Flo

Rähmchen wechsle dich

Rähmchen wechsle dich

Grias eich mitanand,

vorweg muss ich mich gleich einmal entschuldigen. Technische Probleme sind für die lange Pause verantwortlich. Ich konnte leider aus Österreich die Seite nicht erreichen. Aber jetzt bin ich wieder „connected“ und darf meiner „Schreib-Motivation“ erneut freien Lauf lassen.

Beim letzten mal ging es um eine Fehlkonstruktion mit schlechter Nebenwirkung und einen dadurch nötigen Umbau. Auch den Einzug der Stockkarte in das digitale Zeitalter habe ich euch vorgestellt.

Heute darf ich euch über ein sehr freudiges Ereignis berichten. Ein befreundeter Imker aus dem hiesigen Imkerverein hat mir einen seiner Ableger verkauft.
Dazu kam es eigentlich relativ überraschend.
Das erste Volk ist gerade mal angekommen und ist in seine neue Beute gezogen, da hatten wir auch schon Besuch am Bienenstand. Ein Radler in voller Montur hielt kurz an und fragte ob wir denn hier Bienen hätten. Ehrlich gesagt war das offensichtlich, denn zum Spass hatte ich sicherlich nicht den Overall mit Schleier und Handschuhen bis zum Ellenbogen an. Vielleicht trägt das jemand zur reinen Freude an der Gaudi – wir jedoch nur wegen der Gaudi an der Arbeit. Naja, so kamen wir wenigsens ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass dieser Radler auch Imker ist und seine Völker Nähe einer evangelischen Kirche bei uns in Neumarkt stehen hat. Wir haben uns sehr über das liebe Gespräch gefreut. Ich habe ihm meine Karte mitgegeben und um Kontakt gebeten falls er mal einen Ableger „übrig hat“.
Irgendwann – ich hab ja schon fast nicht mehr daran gedacht – kam der Anruf. Ein Ableger mit unseren Namen drauf steht bereit. Wir wurden uns recht schnell einig was die Finanzen betrifft und am selben Tag stellte er uns unsere neuen Schützlinge an den Bienenstand.
Jetzt zu der Sache mit den Rähmchen. Wie ich in einem meiner vorherigen Beiträgen schon erwähnte, habe ich mich beim Kauf meiner Beuten für das „Zander-Maß“ entschieden. Der neue Ableger ist jedoch auf „Kuntzsch breit“. Also etwas tiefer und dafür um einiges kürzer als meine Zander-Rähmchen. Natürlich habe ich keine passenden Beuten zur Hand, deshalb mussten die Ladies erst mal in Ihrem Abegerkasten bleiben. Nur nicht zu lange, da der Kasten ja nur eine Leihgabe war.
Zum besseren Verständnis habe ich hier eine kleine Übersicht zu den gängisten Rähmchenmaßen eingestellt. So könnt Ihr auch den Unterschied von Zander zu Kuntzsch ablesen.

ABCD
Deutsch Normal, Einheitsmaß200mm370mm223mm350mm
Kuntzsch230mm330mm250mm310mm
Zander191mm420mm220mm400mm

Um einen Umzug der Kuntzsch-Rähmchen in meine Zanderbeuten zu ermöglichen, musste etwas meines „TTT“, also dem „Tim-Talor-Talent“, herhalten. Im ersten Schritt habe ich mir aus vier Holzleisten einen „Adapterrahem“ gebaut. Diesen habe ich direkt auf den Boden gesetzt und darauf eine Zarge. Der Rahmen hebt nun die Zarge um 3cm, genau die Differenz von Zander zu Kuntzsch. Somit ist die Höhe (C) der Rähmchen schon mal kein Problem mehr. Jetzt zum kniffligen Teil. Die Ableger-Rähmchen sind markant kürzer (B) als meine. Ich muss mir eine Lösung einfallen lassen, die es mir ein Einhängen ermöglicht. Mein erster Ansatz war ein Styroporblock. Den habe ich mit wenigen Schrauben in der Zarge befestigt. Zu beachten ist, dass auf der Seite der Rähmchen, oder am Besten rund herum keine offenen Stellen sind die die Bienen wild verbauen können. In späterer Folge sollen Sie ja auf Zanderrähmchen umziehen und nicht die Behelfskonstruktion als neuen Wohnort sehen.
Für die ersten Tage hat dies auch wunderbar funktioniert. Irgendwann kam dann jedoch der Moment, als mir kleine weiße Brösel im Haarkleid meiner neuen Arbeiterinnen aufgefallen sind. Ich habe mir das Styropor genauer angeschaut und musste feststellen dass die Damen angefangen haben daran zu knabbern. „Das kann doch nicht gut sein“ dachte ich mir. Also musste eine robustere Lösung her. Ich habe eine alte Zigarrenkiste mit Hilfe von Zwei Abstandblöcken in die Zarge geschraubt. Neben diese Konstruktion habe ich neue Mittelwände im Zandermaß gehängt und war der Hoffnung, die Bienen ziehen im Laufe des Volkswachstums zwingend auf die größeren Rähmchen um. Ja – das war nicht so. Das Volk wuchs stetig und zwängte sich einfach auf die vier Kuntzsch-Rähmchen. Sie sind sogar lieber auf dem Gitterboden gesessen als auf den Zanderrähmchen – warum auch immer.
Das war jetzt der Zeitpunkt meine Imkerpatin um Rat zu bitten. Ich wusste durch die Kontrolle der Brut, dass eine Königin vorhanden war. Leider habe ich sie kein einziges mal gesehen. „Ums Varegga ned“ – wie man in Bayern so schön sagt. Also bin ich mit einer Idee an Maria herangetreten: Ich nehme eine Zarge mit Zanderrähmchen und setzte es auf den Boden. Jetzt klopfe ich das ganze Volk (somit zwangsläufig auch mit Königin) in genau diese Zarge. Jetzt kommt ein Absperrgitter drauf, was die Königin dazu zwingt in der „Zander-Zarge“ zu bleiben. Die Zarge mit meiner Adapterkonstruktion kommt nun oben drauf. Die Arbeiterinnen können durch das Gitter, Futter holen und die Brut pflegen. Die Königin muss unten weiter legen. So werden die Kuntzschrähmchen zwangsläufig irgendwann brutfrei und können entfernt werden.
Der Kommentar meiner Patin: „Genau so macht man das“. Also…genau so mach ich das. Hier das Ergebnis:

Insgesamt habe ich den Vorgang des „Abschlagens“ in die neue Zarge drei mal gemacht. Die Königin ist anscheinend noch schlank genug und kam immer wieder nach oben um dort weiterzulegen. (Leider habe ich sie bis heute noch nicht gesehen!) Ich musste mir nur langsam Gedanken um die Wintervorbereitung machen. Meine Angst war, dass sich die Bienen sich noch länger Zeit lassen würden bis sie ihre neue Wohnung aktzeptieren. Das wäre nur in Hinsicht der Stabilität des Volkes, die ein Überleben des kommenden Winters sicherstellen sollte, sehr schlecht. Durch den Platzmangel auf den Kuntzsch-Rähmchen hat die Brut markat an Menge verloren. So habe ich schweren Herzens diese wenige Brut ignoriert und die Damen ein viertes mal in die untere Zarge geschlagen. Nur diesmal ohne die alten Kuntzsch-Adapterzarge wieder aufzusetzten. Im Vorfeld habe ich aus meinem Anfangsvolk, das sich über beste Gesundheit und Vitalität freuen kann, eine Brut- und eine Futterwabe entnommen. Diese Waben habe ich in die untere Zarge des Kuntzsch-Volkes gegeben um diese etwas atraktiver zu machen.

Nach einigen Tagen konnte ich mich sehr freuen! Ich hatte ja ehrlich gesagt schon etwas Angst, dass durch mein recht radikales Einschreiten das Volk vielleicht die Koffer packen könnte oder zu agressiv und gestresst ist. Nichts davon ist passiert. Sie sind völlig entspannt und vital. Die inzwischen auf den Kunztsch-Rähmchen geschlüpfte Brut, habe ich abgesammelt und in ein Transportglas gegeben. Dieses Glas habe ich dann kopfüber auf das offene Volk gestellt. So konnte ich Zeuge einer sehr beeindruckenden Sache werden.
Man muss sich folgendes vorstellen: 48 Stunden nach dem ich die kleinen Rähmchen aus dem Volk entnommen habe sind ca. 30 Bienen geschlüpft, ausserhalb vom Volk wohlgemerkt. Um genau zu sein, auf meinem Balkon an der Hauswand. Es gibt keinerlei Stockduft oder Königinnenpheromone. Also eigentlich „vogelfreie“ Jungbienen. Als „fremd“ wurden diese Jungbienen allerdings nicht von ihrem alten Volk behandelt. In dem Moment, als das Glas mit der Öffnung nach unten auf die Rähmchen gestellt wurde, kam sofort eine Arbeiterin, hat die Nassanoffsche Drüse ausgeklappt und das Sterzeln begonnen und so die Jungbienen „nach Hause“ gelotst. Leider habe ich vor lauter Aufregung vergessen ein Foto zu machen. Ich kann euch nur sagen, es war beeindruckend!

Hier noch ein paar Fotos:

Beim nächsten mal berichte ich euch über mein erstes Zeichnen einer Königin.
Bis dahin
Euer Flo

Fehlkonstruktion

Fehlkonstruktion

Grias eich mitanand,

beim letzten mal habt ihr erfahren wie meine Bienen zum Bienenstand und etwas später in die neuen Beuten gekommen sind.
Unter Anderem möchte ich euch heute nochmal etwas zu diesen neuen Beuten sagen. Grundsätzlich bin ich von den Vollholzbeuten eines großen deutschen Imkerbedarfhandels sehr begeistert. Sie sind gut verarbeitet, stabil und haben ein sehr wertiges Erscheinungsbild. Leider habe ich einen großen Mangel entdeckt.

Hier das Problem:
Die Böden, welche zu dem Magazinsystem gehören sind nicht nur am hinteren Ende, sondern auch auf der vorderen, sprich der Fluglochseite offen. Dies hatte bei mir den Effekt, dass manche Bienen das Flugloch gefunden haben, aber manche auch nicht. Diejenigen, die zuerst auf der Palette gelandete sind, haben den Stockgeruch durch den Gitterboden wahrgenommen und sind unter die Beute gekrabbelt. Hier versuchten sie durch den Gitterboden zu gelangen – vergebens. Die ganze Situation wahr allerdings von außen nicht zu sehen. So kam es, dass eine zweitägige Unwetterfront den „delogierten“ Bienen ordentlich zugesetzt hat und die Meisten das auch nicht überlebt haben. Ich bin am nächsten Tag zum Bienenstand gefahren und habe garantiert 100 tote Bienen um die Beute herum gefunden. Nach dem ersten Schock bin ich auf Ursachensuche gegangen. Die Bienen, die noch am Leben waren wurden teilweise von anderen gefüttert, blieben jedoch recht lethargisch. Ich habe die Zarge vom Boden genommen und folgendes vorgefunden:

Im ersten Bild sieht man die Fehlkonstruktion. Der Boden sieht vorne und hinten genau gleich aus. Er ist auf BEIDEN SEITEN (!) offen. Dass es hier zu Ver(w)irrungen kommt sollte mir eigentlich vorher klar gewesen sein. Das zweite Bild zeigt eine völlig erschöpfte Sammlerin die von einer anderen gepflegt wird. Das dritte Bild eröffnete sich mir nach der Abnahme der Zarge. Die Bienen haben sich zwischen Varroalade und Gitterboden verirrt und sind hier verhungert. Ich habe dann sofort den Akkuschrauber angeschmissen und habe den Boden verschlossen. Der vordere Bereich wurde von mir fix verschlossen, der hintere mit Kistenverschlüssen versehen, damit ich zur Varroakontrolle oder an besonders heißen Tagen den Boden wieder öffnen kann. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch gleich eine Fluglochverengung dazu gemacht.

Mit dem Umbau hat sich – Gott sei Dank – alles wieder recht schnell normalisiert. Zwei Wochen später war das Volk sogar schon wieder so groß dass ich unter Anleitung meiner Imkerpatin einen Brutwabenableger machen konnte. Wir haben eine weitere Beute vorbereitet und zwei Waben aus dem ersten Volk entnommen. Zwei Honigwaben bilden die äußere Begrenzung. Diese habe ich, bienenfrei, von meiner Imkerpatin erhalten. Dazwischen werden zwei Brutwaben mit ansitzenden Bienen gehängt, eine mit verdeckelter Brut und eine mit offener Brut. Das hat folgenden Sinn: Aus der verdeckelten Brut schlüpfen neue Arbeiterinnen die das Volk stärken. Aus der offenen Brut kann eine neue Königin gezogen werden. Hier gilt es besonderes Augenmerk auf das Entwicklungsstadium der Brut zu werfen. Man sollte sich unbedingt merken wo auf der Wabe zum Zeitpunkt des Umhängens bereits Maden vorhanden waren und in welchem Entwicklungsstadium diese sind. Nachschaffungszellen, welche im Bereich der älteren Larven entstehen, sollten vor dem Schlupf der Königin unbedingt gebrochen werden. Jedoch nur unter der Voraussetzung dass im Bereich der jüngsten Maden ebenfalls Nachschaffungszellen gebaut wurden. Königinnen die aus Zellen schlüpfen, die erst im fortgeschrittenen Madenstadium zur Weiselzelle erkoren wurden, sind nicht ausreichend mit Gelée Royale gefüttert worden. Es werden zwar hier ebenso Königinnen schlüpfen, jedoch werden diese wesentlich schwächer und kleiner als jene sein, die vom jüngsten Larvenstadium ab bereits als Weisel behandelt wurden.
VORSICHT! Die Königin muss unbedingt im Altvolk verbleiben!! 
Hat man dies sichergestellt wird neben die vier Waben ein Trennschied gegeben und die Beute inkl. Flugloch verschlossen. Jetzt stellt man die Beute mehrere Stunden an einen kühlen von Wind, Wetter und Sonne geschützten Platz. Dabei ist darauf zu achten dass eine ausreichende Belüftung durch einen Gitterboden sichergestellt ist. Die Windel (Varroaschuber) sollte dafür entfernt werden. Ergänzend kann man etwas Wasser in die Beute sprühen um für die nächsten Stunden die Versorgung mit eben diesem zu gewährleisten.
Diese kurze Haft ist vor allem nötig, wenn der Ableger ganz in der Nähe des Altvolkes oder sogar daneben stehen soll. Gibt man den Ableger nicht in diese „Kellerhaft“, kann es passieren, dass die Bienen einfach in Ihre ursprüngliche Beute zurück fliegen. Stellt man den Ableger sowieso an einen neuen Standort, kann man auch gerne darauf verzichten, sollte aber eine buschigen Zweig für ein paar Stunden vor das Flugloch legen.
Man kann mit fortschreitender Zeit ein Brausen im Volk hören. Den Bienen wird Ihre Wesenlosigkeit immer mehr bewusst und sie gehen in den „Notmodus“. Am Abend kann das Volk dann an seinen vorgesehen Platz gestellt werden und das Flugloch wenige Zentimeter geöffnet werden. Ein zu offnes Flugloch könnte von dem noch recht schwachen Volk schlecht verteidigt werden.
Nach 9 Tagen können die Brutwaben auf Nachschaffungszellen kontrolliert werden. Hier nimmt man dann das vorher erwähnte Zellenbrechen vor. Sämtliche Brut sollte nun verdeckest sein. Weiter Nachschaffungszellen sind somit nicht möglich. Der Imker kann also hier sehr gezielt und kontrolliert eingreifen und selektieren.
In meinem Fall kam es durch einen Zufall allerdings nicht zur Bildung von Nachschaffungszellen. Wir haben den Ableger zufällig zum Zeitpunkt einer stillen Umweiselung gemacht. Dabei ist es passiert, dass wir ohne dass wir es bemerkten, die nachgezogene Jungkönigin mit in den neuen Ableger genommen haben. So hatte der Ableger keinen Bedarf einer neuen Königin. Das ältere Volk zieht sich nun eine weitere neue Königin heran und wir konnten dem manuellen Umwechseln im Herbst vorgreifen. Die „alte“ Königin von 2017 wäre zum Überwintern bereits zu schwach gewesen. Dies dürfte auch der Grund für die stille Umweiselung gewesen sein. Also haben wir die Altkönigin entnommen und ließen das Volk eine neue heranziehen.

Jetzt möchte ich noch kurz auf die Stockkarten eingehen. Wie ihr wahrscheinlich wisst, ist es sehr wichtig alle Geschehnisse in eurem Bienenvolk kurz und knapp zu dokumentieren um nachfolgenden Aufgaben besser organisieren und das Wohlbefinden und die Funktion eures Bienenvolkes kontrollieren zu können. Durch  meinen Freistand war für mich von Anfang an klar dass ich von den klassischen Stockkarten aus Papier Abstand nehmen möchte. Ich habe mich online etwas schlau gemacht und bin auf die App von „beeintouch“ gestoßen. Ein sehr umfangreiches, kostenloses System dass ich nur empfehlen kann. Die Stockkarte ist digital auf eurem Handy oder über die Webseite abruf- und aktualisierbar. Alle Android-Nutzer können auch sogenannte NFC-Chips verwenden um auf verschiedene Funktionen, wie Durchschau, Varroabehandlung- und Kontrolle, Fütterung etc. schnell und bequem zugreifen zu können. Apple-User sind hier auf die manuelle Eingabe bzw. die Verwendung von QR-Codes beschränkt. Sämtliche Abläufe wie z.B. die Durchschau können individuell angepasst werden. Die Einträge werden sogar mit relevanten Wetterdaten wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit automatisch ergänzt. Wer einen kleinen Betrag spenden möchte kann ebenso das umfangreiche Kalkulationstool und die Artikelverwaltung in einem brauchbaren Umfang verwenden. Das war allerdings noch lange nicht alles. Ein Blick lohnt sich. Hier die Webseite, die Android-App und die iOS-App.

Beim nächsten mal gehts um einen neuen Ableger und den damit verbundenen Rähmchenmaß-Wechsel, die erste Varroabehandlung und eine vermutete Weisellosigkeit.
Bis dahin
Euer Flo

 

Die Bienen kommen

Die Bienen kommen

Grias eich mitanand,

beim letzten mal habe ich euch etwas über die Grundausstattung gesagt, was man alles für die einzelnen Völker benötigt und wie z.B. die Beuten vorzubereiten sind.
Und genau dabei war ich etwas zu langsam, bzw. vielleicht auch das Schicksal etwas zu schnell. Ich habe kurz nach dem ersten Anstrich meiner Beuten die Info bekommen, dass ich meinen erstes Volk haben kann. Nur leider brauchten die Beuten noch Ihren zweiten Anstrich. Und da kam wieder meine Imkerpatin Maria ins Spiel, die mir freundlicherweise eine ihrer Beuten ausgeliehen hat. Natürlich könnte man etwas warten bis die Beuten fertig sind, nur hatte der Imker von dem ich das Volk bekommen habe terminlich nicht viel frei, so hieß es BEEILUNG!

Ich habe mich also mit diesem Imker aus Salzburg getroffen und mein erstes kleines Volk bekommen. Wir haben die Rähmchen in Marias Beute gegeben, das Flugloch gut verschlossen und alles mit einem Spanngurt gesichert. Somit konnte die Reise dann auch schon losgehen. Zeitlich haben wir uns an die gesetzlichen Vorgaben Österreichs gehalten und die Bienen in der Dämmerung transportiert.

Der Transport ging viel einfacher vonstatten als ich mir das vorgestellt habe. Man hat schon aus mehreren Gründen ein mulmiges Gefühl. Da ist erst einmal die Aufregung weil man sein erstes Volk bekommt. Dann der Ablauf des Transports an sich. Man hat da ja tausende Lebewesen im Kofferraum, von denen man nicht weiss wie sie reagieren, sollten sie vorzeitig ins Freie gelangen. Und dann stellt man eigenhändig dieses Volk an seinen neuen Wohnort und weiss ebenso wenig wie die Bienen das wiederum finden werden.
Es ging aber alles gut. Wir sind am Bienenstand gut angekommen und haben die Ladies an Ihren neuen Platz gebracht. Ich habe den Tipp meiner Imkerpatin befolgt und einen Zweig vor das Flugloch gelegt. Somit stellt man sicher, dass die Flugbienen nicht sofort aus der Beute stürmen und losfliegen. Liegt ein Hindernis vor dem Flugloch merken die Bienen dass sich irgendetwas verändert hat und orientieren sich zwangsläufig neu.

Und jetzt kam es zu der ALLER SCHWIERIGSTEN AUFGABE: W A R T E N…nämlich eine ganze Woche! Das ist als frisch gebackener und maßlos begeisterter Jungimker wirklich sehr anstrengend. Das einzige was ich bis dahin am Bienenvolk machen konnte, war füttern. Ich habe einen Zuckersirup aus BIO-Zucker im Verhältnis 3:1 (3 Teile Zucker und 1 Teil Wasser) angefertigt. Diesen Zuckersaft habe ich dann in ein leeres und gesäubertes 500g Honigglas gegeben und einen Deckel mit 4 kleinen, sternförmig angeordneten Löchern gefüllt. Dieses Glas wird dann kopfüber mit den Löchern zwischen zwei Rähmchen zeigend, in das Volk gestellt. Hier schneidet man einfach eine entsprechend große Öffnung in die Abdeckfolie und stellt eine Leerzarge oder eine umgedrehte Futterzarge darauf. So haben die Bienen erst einmal Futter und können sofort mit dem Ausbau der Waben und dem Brüten beginnen.
Brüten? Wie das denn? Ein Ableger hat doch keine Königin! Ja, ich habe keinen normalen Ableger erhalten, sondern ein kleines Wirtschaftsvolk mit einer gelb gezeichneten Königin. Gelb ist die Farbe von 2017, d.h. die Königin ist in ihrem dritten Jahr, also schon eine „ältere Monarchin“ und sollte spätestens im Herbst durch eine jüngere, stärkere Nachfolgerin ersetzt werden. Aber dazu in einem der nächsten Blogs mehr…
Zurück zum Futter: Ich persönlich würde jedem empfehlen sich im Vorfeld Bienenfuttersirup zu besorgen. Natürlich kann man das Futter am Anfang selber machen, aber es kann hierbei zu Problemen kommen. Z.B. war mein erstes Futter mit zuwenig Wasser angesetzt, vielleicht hätte ich ein Verhältnis 2:1 nehmen sollen. Es kam nämlich leider zur vollständigen Kristallisation des Futters und die Bienen konnten nichts mehr aus dem Glas entnehmen. Beim nächsten Versuch blieb der Sirup im Verhältnis 2:1 zu flüssig, also hielt ich mich wieder an 3:1 und habe danach mit Gefühl etwas mehr Wasser dazugegeben um über den Sättigungspunkt der Lösung zu kommen. Ihr seht, das ist eine kleine Spielerei. Inzwischen verwende ich Invertzuckersirup und bin total happy!

Nach einer Woche habe ich dann endlich die erste Durchschau machen können. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch gleich einen Umzug vorgenommen. Und zwar in die neue, frisch gestrichene und inzwischen vollständig getrocknete Beute. Ich konnte bei der Durchschau die Königin sehen und feststellen dass sie zufriedenstellend stiftet. Lediglich etwas wenig Honig war zu sehen, was allerdings durch die massiv schlechte Witterung und den Umzug durchaus zu erwarten war. Das hieß für mich weiter füttern.

Im nächsten Beitrag darf ich euch etwas über die ersten Schwierigkeiten und den ersten eigenen Ableger erzählen. Bis dahin!
Euer Flo

 

Voll im Kaufrausch

Voll im Kaufrausch

Grias eich mitanand,

beim letzten mal habe ich euch meinen neuen Bienenstand gezeigt und über wichtige Punkte geschrieben, die unbedingt zu beachten sind. Soweit so gut, also da ist alles fertig.
Bis ich mein erstes Volk bekomme, dauert es leider noch etwas. Aber bis dahin ist eh noch einiges zu tun, denn mit einem geeigneten Standort und den Bienen an sich, ist es noch lange nicht getan.

So komme ich zu einem Punkt, an dem sich eine weitere Voraussetzung zum Imkern zeigt. Und ja, es geht um ein recht profanes Thema. EUER SPARSCHWEIN.
Solange man nicht einen „Alt-Imker“ ablöst, den Flohmarkt oder „Will-haben“ plündert oder auf einen Dachboden mit Imker-Historie zugreifen kann, muss man leider etwas Geld in die Hand nehmen.
So auch bei mir. Ich habe alle oben genannten Möglichkeiten nicht, wobei…Flohmarkt und „Will-haben“ wär schon möglich gewesen, aber da muss ich zugeben…ich wollte auch alles neu haben um auf „NUMMER SICHER“ zu gehen.
Bei jeglicher gebrauchter Ware sollte unbedingt auf eine zeitgemäße Ausführung geachtet werden. Ältere Beuten haben oft keinen Gitterboden mit Varroaschieber, was eine effektive Kontrolle unmöglich macht. Ein weiters Problem bei „Altware“, ist die Möglichkeit des Befalls durch verschiedene Krankheitserreger und Toxinen. Für den kleineren Geldbeutel ist das sicher eine Möglichkeit, aber bitte stellt eine einwandfreie Beschaffenheit sicher. Euer Imkerpate oder ein Kollege aus dem Imkerverein ist euch sicherlich gerne behilflich.

Ich hab mich also mal einige Stunden vor den Rechner gesetzt um Preise und Produkte zu vergleichen. Und Leute, ganz ehrlich, irgendwann hab ich aufgegeben. Im großen weiten Netz finden sich unzählige große und kleine Anbieter im Imker-Bereich, es gibt Verweise auf Onlineshops, Lagerverkäufe, Auktionen und Flohmärkte. Alles in billig, günstig, teuer und natürlich auch einer Preisklasse die mich Sünden fürchten ließe, wenn ich darauf eingehen würde. Allgemein gut beraten ist man, wenn man sich in der näheren Umgebung umsieht und etwaige lokale Anbieter vergleicht. Hier kann man vor Ort alles ansehen und anfassen bevor man es kauft. Es entfallen die Versandkosten, da man ja eh alles selbst abholt und man hat die persönliche Beratung durch meist professionelles Personal.
Leider war ich aus verschiedenen Gründen von den hiesigen lokalen Anbietern nicht überzeugt und so habe ich alles online bestellt. Bei der Auswahl des richtigen Onlineshops würde ich euch empfehlen im Vorfeld, sprich vor der Bestellung, Google etwas zu melken und euch die Bewertungen und Kommentare anzusehen. Selbiges würde ich euch auch für die einzelnen Artikel empfehlen BEVOR Ihr sie bestellt.
Ein weiterer wichtiger Punkt und vor allem für mich (Lieferadresse in Österreich) sind die Versandkosten. Was bringt mir ein 5% günstigeres Angebot wenn ich dann im Anschluss für Versand oder Spedition 10% drauf lege?
Ich habe mich für einen Versandhandel aus Deutschland entschieden. Das liegt im Norden des Landes, was auch eine Begutachtung der Ware vor Ort für mich unmöglich macht, also zumindest ohne Urlaub und Flugzeug. Daher hier nochmal mein Tipp: Onlinebewertungen lesen!!

Die Entscheidung ist also gefallen, dann kanns ja losgehen. Nur was brauche ich alles? Die „Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau“ stellt hier ein sehr gut ausgearbeitetes Dokument zur Verfügung (HIER downloaden). Unter diesem Link findet Ihr ebenso einen LWG-Ratgeber zum Thema „Einstieg in die Imkerei“. Ok…das ist schon sehr umfangreich und ausführlich. Ich stelle euch mal eine einfache Einkaufsliste ein, die ich gemeinsam mit meiner Imkerpatin Maria ausgearbeitet habe.
Trotz der gemeinsamen Vorarbeit, habe ich Maria meinen gefüllten Onlinewarenkorb zur Kontrolle durchgeschickt, damit ich auch ja nichts vermassle.
Zum Thema Zargenmaße hat mich meine Patin auch sehr gut beraten! Der Tipp, das gleiche Maß wie die Imker im Umkreis zu nehmen, um eine Kompatibilität bei Übergabe von Ablegern und Ähnlichem zu gewährleisten, war für mich hinfällig. In meinem Umkreis gibt es leider kein einheitliches Maß. Deswegen hab ich mich für das vorherrschende Maß in meinem Heimat-Imkerverein Stierberg entschieden. Es ist einfach hervorragend wenn man auf das Wissen und die Erfahrung eines langjährigen Imkers / einer Imkerin zugreifen kann. Einfach spitze! Vielen, vielen Dank an dieser Stelle liebe Maria!

Aber jetzt mal Klartext: Ein Beispiel für 2 Völker und das Grundequipment das man sowieso braucht, egal wieviel Völker man hat, folgt hier. Die Einkaufsliste als PDF könnt ihr HIER herunterladen.

 

Grundequipment:
  • 1 Smoker
  • 1 Smoker-Mix (optional)
  • 1 Bienenbesen
  • 1 Stockmeißel
  • 1 Wabendraht-Spanner
  • 1 Trafolöter (auf die Eignung des verwendeten Drahtes achten)
  • 1 Paar Lederhandschuhe (Größe beachten)
  • 1 Liter Leinölfirnis
  • 1 Imkeranzug mit Schleier
Für 2 Völker:
  • 2 Zanderbeute mit Flachboden (Anfängerset aus Flachoden mit Gitter und Varroaschieber, 3 Ganzzargen, 1 Deckel)
  • 2 Liebig Zander Ganzzarge (ergibt mit Anfängerset 4 Zargen je Volk)
  • 2 Absperrgitter
  • 2 Blechdeckel für mehr Witterungsbeständigkeit
  • 2 Abdeck-Folien
  • 80 Rähmchen Zander 220 mm, Hoffmann-Seiten (10 je Zarge, evtl ist es rentabel gleich mehr zu bestellen, Staffelpreise beachten, die Hoffmannseiten sorgen für den optimalen Abstand zwischen den Rähmchen, ein Abstandshalter oder-rechen ist unnötig)
  • 2 Fluglochverengung nach Wahl (Ich habe leider die falschen bestellt, hier bitte gut aufpassen, ist nicht genau ersichtlich welche die richtige Ausführung ist)
  • 2 Beutenböcke (optional, ohne Bock muss die Vorher- und Rückseite des Flachbodens manuell verschlossen werden, bei Verwendung des Beutenbocks mit Flachboden ist zusätzlich ein Adapter nötig)

Und so sieht das dann alles aus, wenn es ankommt:

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, mir war schon bewusst, dass alles sehr viel sein wird, aber der Liefertag war schon etwas herausfordernd. Nachdem ich alles auf Vollständigkeit und Unversehrtheit kontrolliert habe, war ich wirklich etwas euphorisch. Zuerst dachte ich mir, ich sollte die Zargen, Böden und Deckel streichen, was ich auch recht bald tat. Ich habe mich für Leinölfirnis entschieden, weil es ein natürliches Produkt ist, welches sogar in der Bio-Imkerei zugelassen ist. Nicht dass Ihr jetzt glaubt ich will hier gleich einen auf Gesundheitsapostel machen, aber ich denke so natürlich wie möglich zu arbeiten, kommt sowohl den Bienen, als auch mir und den Leuten die meinen Bienenprodukte genießen und verwenden werden, nur zu Gute. Also nichts mit hysterischer Zertifikatsjagd und nie-enden-wollenden Kontrollen, sondern lediglich ein verantwortungsbewusstes Arbeiten mit Tier und Mensch. Daher habe ich mich auch für Holzbeuten und gegen Styropor entschieden.
Aber ich weiche vom Thema ab. Ich hatte Anfangs Bedenken, dass 1L Leinölfirnis evtl. nicht reichen würde, jedoch habe ich festgestellt dass dieser Anstrich recht ergiebig ist. Zwei meiner Zargen verwende ich derzeit noch als Stauraum für Rähmchen und Ähnliches, daher habe ich sie noch nicht gestrichen. Nach 6 Ganzzargen, zwei Deckeln und 2 Flachböden, sind immer noch drei Viertel der Flasche voll. PERFEKT! Noch ein kleiner Rat: Geht in den Baumarkt und besorgt euch Rollen speziell für Öllasuren und Ähnliches, kostet genau so viel wie normale Malerrollen, funktionieren aber mit dem klebrigen Öl viel, viel besser!

Nach mindesten 24, besser 48 Stunden, während Ihr immer wieder das Streichgut dreht, damit es an allen Seiten gut trocknen kann, kann alles ein zweites mal gestrichen werden. Je nachdem wie saugfähig das Holz ist, wäre evtl. auch ein drittes mal möglich, aber VORSICHT! Ich habe festgestellt, dass wenn die Oberfläche sozusagen „gesättigt“ ist, trocknet die Leinölfirnis nicht mehr ganz aus, sondern wird nur noch klebrig und rubbelt sich beim Angreifen ab. Das ist jetzt  nicht schlimm, vor allem wenn man beachtet dass die Beuten ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen müssen. Jedoch spätestens, wenn die erste Sammlerin daran kleben bleibt, wird das der Ein oder Andere womöglich bereuen. Bei mir waren zwei Anstriche ausreichend.

Ich hoffe ich konnte euch mit der Einkaufsliste eine kleine Hilfestellung leisten und freue mich aufs nächste mal!
Euer Flo

Der erste Bienenstand

Der erste Bienenstand

Grias eich mitanand,

in meinem ersten Beitrag hab ich euch alles darüber erzählt, wie ich zu meinem ersten Bienenstand gekommen bin.
Jetzt will ich euch zeigen wo dieser ist. Also nochmal ganz kurz: Ich lebe seit 12 Jahren in Österreich und seit etwas mehr als einem Jahr am schönen Wallersee. Ich freue mich sehr, dass mir die Gemeinde „Neumarkt am Wallersee“ einen optimalen Standort für meine Bienen zur Verfügung stellt.

Im Vorfeld habe ich mit dem Obmann des hiesigen Imkervereins den Standort genau unter die Lupe genommen. Wir haben sämtliche Aufstellungsmöglichkeiten und Ausrichtungen überprüft. Hierbei ist immer darauf zu achten dass die Flugrichtung, sprich die Ausrichtung des Fluglochs, nach Süd-Süd-Ost, oder wie in meinem Falle nach Süden zeigt. Unbedingt zu vermeiden ist eine Ausrichtung nach Westen, die im Volksmund bekannte „Wetterseite“. Würde das Flugloch in diese Richtung weisen, hätten die Damen bei jedem kleineren Regenschauer eine Sintflut in Ihrem Stock. Wenn eine Seite der Beuten nicht von der Wetterseite abgewandt oder baulich geschützt ist, muss man die Einwirkungen des Wetters auf die Beute immer gut im Auge behalten. So auch bei mir. In Flugrichtung schauend ist die rechte Seite der Beute der Wetterseite zugewandt. Sollte mir hier eine starke Verwitterung oder Beeinträchtigung des Fluglochs oder des Materials durch Nässe oder Wind auffallen, muss ich unbedingt für einen Schutz sorgen. Diese Möglichkeit habe ich bereits vorher mit den Herren des Bauhofs abgeklärt und mir die Erlaubnis geholt.

Weiter zu beachten ist die Verfügbarkeit von Wasser im Flugradius (bis zu 3km um die Beute) des Volkes.

Für alle, die Ihre Bienen auf dem eigene Grundstück, in der Siedlung oder sogar in der Stadt aufstellen möchten, ist auch eine „Nichtbeeinträchtigung“ der Anrainer und passierenden Menschen sowie des Verkehrs zu beachten. Als Richtwert für die „Sicherheitszone“ im Fluglochbereich habe ich beinahe überall ca. 10 Meter gelesen, sollten die Bienen nicht durch einen Busch, Hecke o.Ä. dazu gezwungen sein steil nach oben abzuziehen. Gesetzlich ist in Österreich jedoch ein Bereich von 7m in Flugrichtung einzuhalten. Hier die dazugehörigen Gesetztestexte: AT/ DE
In folgendem kurzen Video könnt Ihr euch einen Eindruck vom Standort verschaffen:

Wie gerade im Video gesehen, habe ich Holzpaletten aufgebaut. Diese sollen meine Beuten vor etwaigen witterungsbedingten Einflüssen in Bodennähe schützen, wie z.B. bei stärkeren Regenfällen oder Ähnlichem. Sollte der Wind einmal Äste über den Boden Fegen ist das Flugloch hoch genug um ein erneutes Ausfliegen der Bienen nach Beruhigung des Wetters zu ermöglichen. Weiter schaffen zwei übereinanderstehende Paletten eine angenehme Arbeitshöhe für mich als Imker. Man darf auch nicht vergessen, dass es Bienen eigentlich von Natur aus gewohnt sind in Baumhölen auf ca. 4 Metern Höhe ihr Quartier zu beziehen. Diese Höhe bietet optimalen Schutz vor natürlichen Fressfeinden und Räubern. Ok, die 4 Meter schaffe ich mit meinen Paletten nicht, aber das Flugloch auf Bodenhöhe wäre einfach zu weit weg von artgerecht. Natürlich gibt es sogenannte „Beutenböcke“ im Fachhandel zu kaufen. In meinen Augen ist das allerdings verschwendetes Geld. Vielleicht habt Ihr irgendwo im Keller oder in der Garage noch diese eine Palette die seit Jahren den Weg zum Wirtschaftshof nicht gefunden hat oder Freunde und Bekannte können aushelfen. Einige Firmen haben auch sehr viele dieser Konstrukte rumliegen oder zu hunderten gestapelt. Hier kann man auch anfragen und um wenige Euros bzw. meist sogar gratis ein paar abstauben. Viele sind froh, wenn sie die Entsorgung nicht übernehmen müssen. Im Endeffekt muss es auch gar keine Palette sein, lediglich eine Erhöhung vom Bodengrund, eine gewisse Witterungsbeständigkeit und Stabilität sind wichtig. Alles Andere ist eurer Kreativität und der handwerklichen Begabung überlassen.
Bei Bereitstellen des Unterbaus ist darauf zu achten dass eine ausreichende Stabilität geschaffen wird. Weiter hab ich z.B. meine Paletten noch mit einer Wasserwaage ausgerichtet damit später die Beuten auch gerade stehen. Den Bienen ist es wahrscheinlich noch relativ egal, aber spätestens wenn zum zwölften mal der Bleistift weggerollt ist und die Futterzarge nicht ohne Ertränken des halben Volkes möglich ist, würde man diese Nachlässigkeit bereuen.

Ich hoffe ich konnte euch bei der ersten Vorbereitung behilflich sein und freue mich auf eure Kommentare via Mail

Euer Flo