Pflanzenschutzmittel führen zu Bienenschäden

Pflanzenschutzmittel führen zu Bienenschäden

Grundsätzlich spielt der Bienenschutz nicht nur für Imker eine große Rolle, auch im Verlauf der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird darauf (inzwischen) sehr geachtet. Eine strenge Regulation deren Anwendung kann alleine leider nicht 100%igen Schutz für unsere Honigproduzentinnen bieten. Zum Beispiel führt eine nicht sachgerechte Anwendung zu verheerenden Schäden an Bienenvölkern.

Dr. Regina Eberhart, Ministerialrätin (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten):

„Bei vermuteten Schäden an Bienen durch Pflanzenschutzmittel ist es von größter Bedeutung, dass Bienen- und Pflanzenproben sachgerecht und schnell entnommen und zur Untersuchung eingesandt werden. Alle Beteiligten müssen gut zusammen arbeiten. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat dazu einen Flyer online gestellt, in dem der Ablauf und die Ansprechpartner kompakt und übersichtlich dargestellt sind. Der Flyer ist im Internet unter https://www.lfl.bayern.de/publikationen/ bestellbar oder kann herunter geladen werden.

Dieses LfL-Merkblatt gibt einen Überblick über das Meldeverfahren und die Ansprechpartner.

Voll im Kaufrausch

Voll im Kaufrausch

Grias eich mitanand,

beim letzten mal habe ich euch meinen neuen Bienenstand gezeigt und über wichtige Punkte geschrieben, die unbedingt zu beachten sind. Soweit so gut, also da ist alles fertig.
Bis ich mein erstes Volk bekomme, dauert es leider noch etwas. Aber bis dahin ist eh noch einiges zu tun, denn mit einem geeigneten Standort und den Bienen an sich, ist es noch lange nicht getan.

So komme ich zu einem Punkt, an dem sich eine weitere Voraussetzung zum Imkern zeigt. Und ja, es geht um ein recht profanes Thema. EUER SPARSCHWEIN.
Solange man nicht einen „Alt-Imker“ ablöst, den Flohmarkt oder „Will-haben“ plündert oder auf einen Dachboden mit Imker-Historie zugreifen kann, muss man leider etwas Geld in die Hand nehmen.
So auch bei mir. Ich habe alle oben genannten Möglichkeiten nicht, wobei…Flohmarkt und „Will-haben“ wär schon möglich gewesen, aber da muss ich zugeben…ich wollte auch alles neu haben um auf „NUMMER SICHER“ zu gehen.
Bei jeglicher gebrauchter Ware sollte unbedingt auf eine zeitgemäße Ausführung geachtet werden. Ältere Beuten haben oft keinen Gitterboden mit Varroaschieber, was eine effektive Kontrolle unmöglich macht. Ein weiters Problem bei „Altware“, ist die Möglichkeit des Befalls durch verschiedene Krankheitserreger und Toxinen. Für den kleineren Geldbeutel ist das sicher eine Möglichkeit, aber bitte stellt eine einwandfreie Beschaffenheit sicher. Euer Imkerpate oder ein Kollege aus dem Imkerverein ist euch sicherlich gerne behilflich.

Ich hab mich also mal einige Stunden vor den Rechner gesetzt um Preise und Produkte zu vergleichen. Und Leute, ganz ehrlich, irgendwann hab ich aufgegeben. Im großen weiten Netz finden sich unzählige große und kleine Anbieter im Imker-Bereich, es gibt Verweise auf Onlineshops, Lagerverkäufe, Auktionen und Flohmärkte. Alles in billig, günstig, teuer und natürlich auch einer Preisklasse die mich Sünden fürchten ließe, wenn ich darauf eingehen würde. Allgemein gut beraten ist man, wenn man sich in der näheren Umgebung umsieht und etwaige lokale Anbieter vergleicht. Hier kann man vor Ort alles ansehen und anfassen bevor man es kauft. Es entfallen die Versandkosten, da man ja eh alles selbst abholt und man hat die persönliche Beratung durch meist professionelles Personal.
Leider war ich aus verschiedenen Gründen von den hiesigen lokalen Anbietern nicht überzeugt und so habe ich alles online bestellt. Bei der Auswahl des richtigen Onlineshops würde ich euch empfehlen im Vorfeld, sprich vor der Bestellung, Google etwas zu melken und euch die Bewertungen und Kommentare anzusehen. Selbiges würde ich euch auch für die einzelnen Artikel empfehlen BEVOR Ihr sie bestellt.
Ein weiterer wichtiger Punkt und vor allem für mich (Lieferadresse in Österreich) sind die Versandkosten. Was bringt mir ein 5% günstigeres Angebot wenn ich dann im Anschluss für Versand oder Spedition 10% drauf lege?
Ich habe mich für einen Versandhandel aus Deutschland entschieden. Das liegt im Norden des Landes, was auch eine Begutachtung der Ware vor Ort für mich unmöglich macht, also zumindest ohne Urlaub und Flugzeug. Daher hier nochmal mein Tipp: Onlinebewertungen lesen!!

Die Entscheidung ist also gefallen, dann kanns ja losgehen. Nur was brauche ich alles? Die „Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau“ stellt hier ein sehr gut ausgearbeitetes Dokument zur Verfügung (HIER downloaden). Unter diesem Link findet Ihr ebenso einen LWG-Ratgeber zum Thema „Einstieg in die Imkerei“. Ok…das ist schon sehr umfangreich und ausführlich. Ich stelle euch mal eine einfache Einkaufsliste ein, die ich gemeinsam mit meiner Imkerpatin Maria ausgearbeitet habe.
Trotz der gemeinsamen Vorarbeit, habe ich Maria meinen gefüllten Onlinewarenkorb zur Kontrolle durchgeschickt, damit ich auch ja nichts vermassle.
Zum Thema Zargenmaße hat mich meine Patin auch sehr gut beraten! Der Tipp, das gleiche Maß wie die Imker im Umkreis zu nehmen, um eine Kompatibilität bei Übergabe von Ablegern und Ähnlichem zu gewährleisten, war für mich hinfällig. In meinem Umkreis gibt es leider kein einheitliches Maß. Deswegen hab ich mich für das vorherrschende Maß in meinem Heimat-Imkerverein Stierberg entschieden. Es ist einfach hervorragend wenn man auf das Wissen und die Erfahrung eines langjährigen Imkers / einer Imkerin zugreifen kann. Einfach spitze! Vielen, vielen Dank an dieser Stelle liebe Maria!

Aber jetzt mal Klartext: Ein Beispiel für 2 Völker und das Grundequipment das man sowieso braucht, egal wieviel Völker man hat, folgt hier. Die Einkaufsliste als PDF könnt ihr HIER herunterladen.

 

Grundequipment:
  • 1 Smoker
  • 1 Smoker-Mix (optional)
  • 1 Bienenbesen
  • 1 Stockmeißel
  • 1 Wabendraht-Spanner
  • 1 Trafolöter (auf die Eignung des verwendeten Drahtes achten)
  • 1 Paar Lederhandschuhe (Größe beachten)
  • 1 Liter Leinölfirnis
  • 1 Imkeranzug mit Schleier
Für 2 Völker:
  • 2 Zanderbeute mit Flachboden (Anfängerset aus Flachoden mit Gitter und Varroaschieber, 3 Ganzzargen, 1 Deckel)
  • 2 Liebig Zander Ganzzarge (ergibt mit Anfängerset 4 Zargen je Volk)
  • 2 Absperrgitter
  • 2 Blechdeckel für mehr Witterungsbeständigkeit
  • 2 Abdeck-Folien
  • 80 Rähmchen Zander 220 mm, Hoffmann-Seiten (10 je Zarge, evtl ist es rentabel gleich mehr zu bestellen, Staffelpreise beachten, die Hoffmannseiten sorgen für den optimalen Abstand zwischen den Rähmchen, ein Abstandshalter oder-rechen ist unnötig)
  • 2 Fluglochverengung nach Wahl (Ich habe leider die falschen bestellt, hier bitte gut aufpassen, ist nicht genau ersichtlich welche die richtige Ausführung ist)
  • 2 Beutenböcke (optional, ohne Bock muss die Vorher- und Rückseite des Flachbodens manuell verschlossen werden, bei Verwendung des Beutenbocks mit Flachboden ist zusätzlich ein Adapter nötig)

Und so sieht das dann alles aus, wenn es ankommt:

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, mir war schon bewusst, dass alles sehr viel sein wird, aber der Liefertag war schon etwas herausfordernd. Nachdem ich alles auf Vollständigkeit und Unversehrtheit kontrolliert habe, war ich wirklich etwas euphorisch. Zuerst dachte ich mir, ich sollte die Zargen, Böden und Deckel streichen, was ich auch recht bald tat. Ich habe mich für Leinölfirnis entschieden, weil es ein natürliches Produkt ist, welches sogar in der Bio-Imkerei zugelassen ist. Nicht dass Ihr jetzt glaubt ich will hier gleich einen auf Gesundheitsapostel machen, aber ich denke so natürlich wie möglich zu arbeiten, kommt sowohl den Bienen, als auch mir und den Leuten die meinen Bienenprodukte genießen und verwenden werden, nur zu Gute. Also nichts mit hysterischer Zertifikatsjagd und nie-enden-wollenden Kontrollen, sondern lediglich ein verantwortungsbewusstes Arbeiten mit Tier und Mensch. Daher habe ich mich auch für Holzbeuten und gegen Styropor entschieden.
Aber ich weiche vom Thema ab. Ich hatte Anfangs Bedenken, dass 1L Leinölfirnis evtl. nicht reichen würde, jedoch habe ich festgestellt dass dieser Anstrich recht ergiebig ist. Zwei meiner Zargen verwende ich derzeit noch als Stauraum für Rähmchen und Ähnliches, daher habe ich sie noch nicht gestrichen. Nach 6 Ganzzargen, zwei Deckeln und 2 Flachböden, sind immer noch drei Viertel der Flasche voll. PERFEKT! Noch ein kleiner Rat: Geht in den Baumarkt und besorgt euch Rollen speziell für Öllasuren und Ähnliches, kostet genau so viel wie normale Malerrollen, funktionieren aber mit dem klebrigen Öl viel, viel besser!

Nach mindesten 24, besser 48 Stunden, während Ihr immer wieder das Streichgut dreht, damit es an allen Seiten gut trocknen kann, kann alles ein zweites mal gestrichen werden. Je nachdem wie saugfähig das Holz ist, wäre evtl. auch ein drittes mal möglich, aber VORSICHT! Ich habe festgestellt, dass wenn die Oberfläche sozusagen „gesättigt“ ist, trocknet die Leinölfirnis nicht mehr ganz aus, sondern wird nur noch klebrig und rubbelt sich beim Angreifen ab. Das ist jetzt  nicht schlimm, vor allem wenn man beachtet dass die Beuten ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen müssen. Jedoch spätestens, wenn die erste Sammlerin daran kleben bleibt, wird das der Ein oder Andere womöglich bereuen. Bei mir waren zwei Anstriche ausreichend.

Ich hoffe ich konnte euch mit der Einkaufsliste eine kleine Hilfestellung leisten und freue mich aufs nächste mal!
Euer Flo

Der erste Bienenstand

Der erste Bienenstand

Grias eich mitanand,

in meinem ersten Beitrag hab ich euch alles darüber erzählt, wie ich zu meinem ersten Bienenstand gekommen bin.
Jetzt will ich euch zeigen wo dieser ist. Also nochmal ganz kurz: Ich lebe seit 12 Jahren in Österreich und seit etwas mehr als einem Jahr am schönen Wallersee. Ich freue mich sehr, dass mir die Gemeinde „Neumarkt am Wallersee“ einen optimalen Standort für meine Bienen zur Verfügung stellt.

Im Vorfeld habe ich mit dem Obmann des hiesigen Imkervereins den Standort genau unter die Lupe genommen. Wir haben sämtliche Aufstellungsmöglichkeiten und Ausrichtungen überprüft. Hierbei ist immer darauf zu achten dass die Flugrichtung, sprich die Ausrichtung des Fluglochs, nach Süd-Süd-Ost, oder wie in meinem Falle nach Süden zeigt. Unbedingt zu vermeiden ist eine Ausrichtung nach Westen, die im Volksmund bekannte „Wetterseite“. Würde das Flugloch in diese Richtung weisen, hätten die Damen bei jedem kleineren Regenschauer eine Sintflut in Ihrem Stock. Wenn eine Seite der Beuten nicht von der Wetterseite abgewandt oder baulich geschützt ist, muss man die Einwirkungen des Wetters auf die Beute immer gut im Auge behalten. So auch bei mir. In Flugrichtung schauend ist die rechte Seite der Beute der Wetterseite zugewandt. Sollte mir hier eine starke Verwitterung oder Beeinträchtigung des Fluglochs oder des Materials durch Nässe oder Wind auffallen, muss ich unbedingt für einen Schutz sorgen. Diese Möglichkeit habe ich bereits vorher mit den Herren des Bauhofs abgeklärt und mir die Erlaubnis geholt.

Weiter zu beachten ist die Verfügbarkeit von Wasser im Flugradius (bis zu 3km um die Beute) des Volkes.

Für alle, die Ihre Bienen auf dem eigene Grundstück, in der Siedlung oder sogar in der Stadt aufstellen möchten, ist auch eine „Nichtbeeinträchtigung“ der Anrainer und passierenden Menschen sowie des Verkehrs zu beachten. Als Richtwert für die „Sicherheitszone“ im Fluglochbereich habe ich beinahe überall ca. 10 Meter gelesen, sollten die Bienen nicht durch einen Busch, Hecke o.Ä. dazu gezwungen sein steil nach oben abzuziehen. Gesetzlich ist in Österreich jedoch ein Bereich von 7m in Flugrichtung einzuhalten. Hier die dazugehörigen Gesetztestexte: AT/ DE
In folgendem kurzen Video könnt Ihr euch einen Eindruck vom Standort verschaffen:

Wie gerade im Video gesehen, habe ich Holzpaletten aufgebaut. Diese sollen meine Beuten vor etwaigen witterungsbedingten Einflüssen in Bodennähe schützen, wie z.B. bei stärkeren Regenfällen oder Ähnlichem. Sollte der Wind einmal Äste über den Boden Fegen ist das Flugloch hoch genug um ein erneutes Ausfliegen der Bienen nach Beruhigung des Wetters zu ermöglichen. Weiter schaffen zwei übereinanderstehende Paletten eine angenehme Arbeitshöhe für mich als Imker. Man darf auch nicht vergessen, dass es Bienen eigentlich von Natur aus gewohnt sind in Baumhölen auf ca. 4 Metern Höhe ihr Quartier zu beziehen. Diese Höhe bietet optimalen Schutz vor natürlichen Fressfeinden und Räubern. Ok, die 4 Meter schaffe ich mit meinen Paletten nicht, aber das Flugloch auf Bodenhöhe wäre einfach zu weit weg von artgerecht. Natürlich gibt es sogenannte „Beutenböcke“ im Fachhandel zu kaufen. In meinen Augen ist das allerdings verschwendetes Geld. Vielleicht habt Ihr irgendwo im Keller oder in der Garage noch diese eine Palette die seit Jahren den Weg zum Wirtschaftshof nicht gefunden hat oder Freunde und Bekannte können aushelfen. Einige Firmen haben auch sehr viele dieser Konstrukte rumliegen oder zu hunderten gestapelt. Hier kann man auch anfragen und um wenige Euros bzw. meist sogar gratis ein paar abstauben. Viele sind froh, wenn sie die Entsorgung nicht übernehmen müssen. Im Endeffekt muss es auch gar keine Palette sein, lediglich eine Erhöhung vom Bodengrund, eine gewisse Witterungsbeständigkeit und Stabilität sind wichtig. Alles Andere ist eurer Kreativität und der handwerklichen Begabung überlassen.
Bei Bereitstellen des Unterbaus ist darauf zu achten dass eine ausreichende Stabilität geschaffen wird. Weiter hab ich z.B. meine Paletten noch mit einer Wasserwaage ausgerichtet damit später die Beuten auch gerade stehen. Den Bienen ist es wahrscheinlich noch relativ egal, aber spätestens wenn zum zwölften mal der Bleistift weggerollt ist und die Futterzarge nicht ohne Ertränken des halben Volkes möglich ist, würde man diese Nachlässigkeit bereuen.

Ich hoffe ich konnte euch bei der ersten Vorbereitung behilflich sein und freue mich auf eure Kommentare via Mail

Euer Flo

Ich bin Jungimker

Ich bin Jungimker

Hallo, mein Name ist Florian Grüner und ich bin Jungimker.

Der Gedanke, irgendwann einmal selbst Bienen zu haben, verfolgt mich schon seit einigen Jahren. Aus diesem Gedanken wurde über die Jahre ein tiefer Wunsch der mich einfach nicht mehr losließ. Ich musste mich regelrecht am Riemen reissen damit ich hier nichts übers Bein brach, denn es war alles leider gar nicht so einfach, wie ich dachte. Berufliche Gründe, der Mangel an Mobilität und mit eine ungeeigneten Wohnsituation haben mich immer davon abgehalten, mein „theoretisches Imkerdasein“ in ein praktisches zu verwandeln – bis heute!

Ursprünglich komme ich aus dem Landkreis Mühldorf und lebe seit 2007 in Österreich, genauer, im schönen Salzburg. Und hier war auch schon der erste Stein zu finden, der sich meiner Imkerkarriere in den Weg legen sollte.

Ein Auto in der Stadt? Braucht niemand so wirklich, also hatte ich keines. Bienen in der Stadt? Ja ok, das geht. Aber wenn man in einem Mehrparteienhaus wohnt, muss man von allen Nachbarn und auch der Liegenschaftsverwaltung die Erlaubnis einholen, Bienenstöcke aufzustellen. Das ist ein sehr aufwendiges und langwieriges Unterfangen. Das heißt aber noch lange nicht, dass man auch gleich den richtigen Platz hat. Der Balkon ist zu klein, der Vorplatz zu unruhig, das Dach zu heiß und die Fahrkünste der Nachbarn lassen den Parkplatz ebenso zum Ausschluss kommen. Also wohin?

Die meisten guten Plätze im Stadtgebiet sind bereits von größeren Stadtimkern besetzt und Privatpersonen oder Firmen zu finden, die Bienen auf dem eigenen Grundstück begrüßen, sind schwer zu finden. Und selbst wenn – da gibts immer noch das Problem mit der Mobilität, denn ich weiss nicht wie begeistert der öffentliche Verkehr von Imkern ist, die Ihre vollen Honigräume quer durch die Stadt zum Schleudern transportieren und den halben Bus verkleben. Zu allem Überfluss gibt es dann ja auch noch den Job. Ich war in der Gastronomie tätig und der Großteil meiner Tage Bestand aus maximal 5-6 Stunden Schlaf und den Rest der Zeit verbrachte ich dann im Lokal. Hier ist eine der wenigen Parallelen zwischen Bienen und Menschen das Problem – die Liebe zum schönen Wetter. Wenn die Biergärten Rand voll sind, haben Gastronomen beinahe rund um die Uhr zu tun. Genau so wie die emsigen Bienen. Sommer heisst HOCHSAISON und für mich wären zwei Hochsaisonen zur selben Zeit einfach nicht zu bewältigen gewesen.

So wollte die Idee, selbst Imker zu werden einfach nichts werden und es hing immer ein großes „DANN HALT EBEN NICHT“ über dem Thema „Bienen“.

Also bitte nicht falsch verstehen, Imkern in der Stadt ist definitiv möglich und ich freue mich auch über jeden der es schafft, aber bei mir wollte und sollte es anscheinend nicht sein.

Die große Veränderung kam dann Ende 2018 als ich bereits einen neuen Job, ausserhalb der Gastronomie hatte und meine bessere Hälfte eine Stellung in Neumarkt am Wallersee bekam. So brachen wir unsere städtischen Zelte ab und zogen aufs Land. Es dauerte nicht lange bis wir feststellten, dass wir ohne Auto recht eingeschränkt sind und so kam erst mal ein fahrbarer Untersatz dazu. Immer mehr zeigte sich, dass ich tatsächlich sowas wie Freizeit habe und der Gedanke selbst aktiver Imker zu werden, wurde von Tag zu Tag lauter! Also hörte ich mich um…Unser Vermieter konnte uns das Aufstellen von Bienenvölkern leider nicht erlauben, teilweise wegen den Nachbarn und teilweise aus persönlichen Gründen. Fand ich zwar schade, aber egal – hey, wir sind am Land, wenn es hier nicht irgendwo geht, wo denn bitte dann?

Ich habe Kontakt zu dem hiesigen Imkerverein aufgenommen und bat um Unterstützung einen geeigneten Bienenstand zu finden. Der Obmann hat sich sofort umgehört und als erstes dachten wir, Nähe Friedhof wäre praktisch. Das konnte uns wiederum die Gemeinde nicht erlauben, wegen den Nachbarn und eines Weges der genau in der Flugbahn der Bienen gelegen hätte. Im Gespräch mit der Gemeinde hat sich dann allerdings ein anderer und eigentlich auch viel besserer Ort ergeben. Im Nebenort „Sighartstein“ gibt es einen Schuppen der der Gemeinde gehört und am Rand eines großen Wiesen- und Waldgebietes liegt. Die Mitarbeiter der Gemeinde würden sich sehr freuen wenn dort Bienen stehen würden, sagte man mir. Und so kam ich zu meinem ersten Bienenstand.

In meinem Blog möchte ich meine Erfahrungen mitteilen und so, in einer Art „Learning by Doing“-Prinzip, eine kleine Anleitung von Anfang an zum Thema Imkern bieten. Ich werde dabei von meiner Imkerpatin, Maria Lohmeier unterstützt, deren Kommentare und Erfahrungen immer hier mit einfließen werden. Weiter möchte ich auch jeden bitten, der Ideen, Anregungen oder Korrekturen hat, diese mir an meine Mail-Adresse zu schicken! Alle hilfreichen Zusendungen werden hier im Beitrag dann von mir ergänzt. Ich freue mich über jegliche Unterstützung.

Meine Beiträge werde ich immer zeitnah zu meinen Aktivitäten am Bienenvolk veröffentlichen und so ein kleines Tagebuch anfertigen. Die Regelmäßigkeit und Häufigkeit der Beiträge bestimmen einzig und allein meine Bienen – d.h. wenn es etwas zu wissen gibt oder was passiert, könnt ihr es hier lesen.

Ich hoffe dass meine Erfahrungen anderen helfen und die Erfahrungen anderer mir.

Ich freue mich schon auf den ersten Beitrag – Bis bald!

Flo

Wettbewerb zum insektenfreundlichsten Garten und Balkon 2019

Wettbewerb zum insektenfreundlichsten Garten und Balkon 2019

Mehr Vielfalt im Garten

Ein bunt blühender und vielfältiger Garten ist nicht nur eine Augenweide, er bietet Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl heimischer Tierarten.
Garten- und Balkonbesitzer können eine Menge für ein reichhaltiges Nahrungs- und Lebensraumangebot tun. Mit dem Wettbewerb „lnsektenfreundlichster Garten und Balkon im Landkreis Mühldorf 2019“ wollen wir
die Menschen motivieren, kleine oder große Schritte in ihrem Garten zu wagen, damit unsere lebenswichtigen Nützlinge wieder Kinderstuben, Rückzugsorte und einen reich gedeckten nsch vorfinden.

Genauere Informationen können gerne diesem PDF entnommen werden.
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