Dieses Jahr wurde der Kreisimkertag am 01.03.20 von unserem Kreisverband Imker Mühldorf/Altötting im Reiterhof in Teising ausgerichtet. Althergebracht wechseln sich der VBB und unser Verband jährlich in der Ausrichtung ab. Robert Redinger, 1. Vorsitzender des Kreisverbandes konnte einen TOP Referenten und Vollblut- sowie Berufsimker aus dem schönen Salzburger Land als Vortragenden gewinnen. Gerhard Hinterhauser, Bioberufsimker welcher ca. 400 Völker bewirtschaftet, referierte über das Thema Waldtracht. Trotz strahlender Sonne folgten gut 100 Interessierte dem „süßen Waldhonig“ und der Saal war gut gefüllt.
Robert Redinger freute sich über so zahlreiches Erscheinen und konnte neben allen Interessierten Zuhörern auch den stellvertretenden Landrat von Altötting, Herrn Hubert Gschwendner, den stellvertretenden Landrat von Mühldorf, Herrn Alfred Lantenhammer, den 1. Bezirksvorsitzenden der Imker Oberbayern Herrn Josef Reithmeier, den 1. Vorsitzenden des VBB Herrn Franz Vollmaier sowie den Obmann des Bauernverbandes von Mühldorf, Herrn Ulrich Niederschweiberer sowie Bienensachverständige Maria Lohmeier begrüßen.
Tenor aller Vortragenden war, im Hinblick auf das erfolgreich durchgeführte Volksbegehren „Rettet die Bienen“: Um realistische positive Veränderungen erreichen zu können, funktioniert es nur MITEINANDER! Idealismus, sturer Aktionismus und Polarisierung sowie Fingerzeige auf manche Berufsgruppen bringen keinen weiter. „Wir sitzen alle in einem Boot“ wurde von allen Grußwortspendern ausgesprochen, so müssen wir auch alle anpacken. Privatpersonen, Kommunen, Politik und freilich auch die Landwirte. Robert Redinger verwies auch hier nochmal auf die verlängerte Aktion des Maschinenringes von Mühldorf, welcher 5 jährige Blühpatenschaften mit heimischen Regiosaatgut von Georg Hans anbietet. Es ist wirklich schade, dass diese Aktion so zaghaft angenommen wird und wirft auch kein gutes Bild auf die Natur- und Artenschutz fordernde Gesellschaft, wenn solche Aktionen dann im Sande verlaufen.
Gerhard Hinterhauser erläuterte in seinem Vortrag die Entstehung des Waldhonigs und die Tücken der Prognose. Besonders zu schaffen macht auch uns Imkern hier der Klimawandel und die Trockenheit. Den meisten Waldhonig liefert bei uns die Fichte, welche als „Flachwurzler“ massiv unter dem Trockenstress leidet. Selbstredend fließt auch kein Honig wenn der Baum im trockenen steht. Besser hat es da die Tanne. Als „Tiefwurzler“ kommt diese auch an tief liegendes Wasser und „honigt“ auch in den trockenen Monaten. Hinterhauser muss als Berufsimker mit seinen Bienen wandern, dass bedeutet er muss mit ihnen dort hinfahren, wo eine gute Honigernte zu erwarten ist. Aufgrund der extremen Wetterverhältnisse sei eine Prognose in der Waldtracht immer schwieriger, was ihn in seiner Betriebsweise oft hadern lässt…wo fahre ich hin mit meinen Bienen, wo ist eine gute Ernte zu erwarten?!? Diese Probleme haben die meisten Imker in unserem Kreisverband nicht, denn wir sind Standimker und bleiben in der Regel mit unseren Bienen sesshaft. Man freut sich, wenn der „Wald honigt“, der kommt dann quasi zu uns!
Robert Redinger bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Besuchern und wünschte uns Imkern volle Honigtöpfe in 2020!