Im Rahmen der Juni Monatsversammlung des Imkerverein Stierbergs, wurden zusammen mit Regiosaatgutvermehrer Georg Hans die Ausgleichsflächen der Gemeinde Obertaufkirchen besichtigt. Getroffen wurde sich am Parkplatz der Brauereigaststätte in Stierberg um dann gemeinsam den kurzen Fußmarsch zu den Blühflächen anzutreten. Bei schönster Abendsonne wurden zusammen mit Obertaufkirchens Bürgermeister Franz Ehgartner die einzelnen Feldanlagen besichtigt. Dieser erklärte, dass die Felder als Ausgleichsfläche für ein neuangelegtes Baugebiet entstanden seinen und kein besserer Mann zur Bepflanzung dafür in Frage käme wie Georg Hans, welcher selber Obertaufkirchner Bürger und Mitglied in unserem Imkerverein ist. Georg Hans zeigte uns als erstes eine Blumenwiese welche sich im dritten Standjahr befindet. Einmal angelegt und zur richtigen Zeit gemäht, kommen seltene Blütenpflanzen und Gräser stetig wieder. Je nach Jahresverlauf und Witterung, hat die Wiese von Jahr zu Jahr einen unterschiedlichen Charakter. Geblüht haben noch Kornblume, Mohn, Wiesenflockenblume, Hornklee und Margeriten.

Das zweite, gleich anschließende Feld war ein Gerstenfeld mit Untersaat von Ackerwildkräutern. Diese sehr seltenen Ackerwildkräuter, bei denen verschiedene Arten schon auf der Roten Liste stehen, sind unscheinbare, kleine Gewächse im Kornfeld. Trotzdem wird durch diese das für Insekten ansonsten uninteressante Kornfeld aufgewertet. Wir konnten den schon fast vom aussterben bedrohten Frauenspiegel begutachten, ebenso den Ackerrittersporn, die Ackerröte, Kornblumen, Klatschmohn und den Ackerfeldsalat. Diese Arten waren früher selbstverständlich in Getreidefeldern, sind allerdings aufgrund von massivem Herbizideinsatz fast gänzlich verschwunden. Ebenso wurden in diesem Getreidefeld sogenannte Lerchenfenster als Rückzugsort für die bedrohten Feldlerchen angelegt. Lerchenfenster sind bewusst angelegte Fehlstellen in landwirtschaftlicher Nutzfläche, auf denen die Feldlerche Lande- und Brutplätze sowie genügend Futter findet. Das dies wunderbar funktioniert haben uns augenscheinlich mehrere singende und hochsteigende Feldlerchen gezeigt.

Das dritte anschließende Feld war ein Kornblumenstreifen, welcher sich gerade in voller Blüte befand. In diesem hat es so richtig gesummt und gebrummt. Viele Hummeln, Schmetterlinge und natürlich Honigbienen ließen es sich schmecken. Das diese Felder nicht nur den Insekten, sondern auch vielen weiteren Tieren wie Feldhase, Rehen und diversen Bodenbrütern zu gute kommt ist augenscheinlich.

Viele Fragen zur Pflege und Anlage von Blumenwiesen wurden durch Georg Hans fachmännisch beantwortet. Bei bester Stimmung wurde der Rückweg zur Gaststätte angetreten, in welcher die anschließende Monatsversammlung stattfand.

Maria Lohmeier