Grias eich mitanand,

in meinem ersten Beitrag hab ich euch alles darüber erzählt, wie ich zu meinem ersten Bienenstand gekommen bin.
Jetzt will ich euch zeigen wo dieser ist. Also nochmal ganz kurz: Ich lebe seit 12 Jahren in Österreich und seit etwas mehr als einem Jahr am schönen Wallersee. Ich freue mich sehr, dass mir die Gemeinde „Neumarkt am Wallersee“ einen optimalen Standort für meine Bienen zur Verfügung stellt.

Im Vorfeld habe ich mit dem Obmann des hiesigen Imkervereins den Standort genau unter die Lupe genommen. Wir haben sämtliche Aufstellungsmöglichkeiten und Ausrichtungen überprüft. Hierbei ist immer darauf zu achten dass die Flugrichtung, sprich die Ausrichtung des Fluglochs, nach Süd-Süd-Ost, oder wie in meinem Falle nach Süden zeigt. Unbedingt zu vermeiden ist eine Ausrichtung nach Westen, die im Volksmund bekannte „Wetterseite“. Würde das Flugloch in diese Richtung weisen, hätten die Damen bei jedem kleineren Regenschauer eine Sintflut in Ihrem Stock. Wenn eine Seite der Beuten nicht von der Wetterseite abgewandt oder baulich geschützt ist, muss man die Einwirkungen des Wetters auf die Beute immer gut im Auge behalten. So auch bei mir. In Flugrichtung schauend ist die rechte Seite der Beute der Wetterseite zugewandt. Sollte mir hier eine starke Verwitterung oder Beeinträchtigung des Fluglochs oder des Materials durch Nässe oder Wind auffallen, muss ich unbedingt für einen Schutz sorgen. Diese Möglichkeit habe ich bereits vorher mit den Herren des Bauhofs abgeklärt und mir die Erlaubnis geholt.

Weiter zu beachten ist die Verfügbarkeit von Wasser im Flugradius (bis zu 3km um die Beute) des Volkes.

Für alle, die Ihre Bienen auf dem eigene Grundstück, in der Siedlung oder sogar in der Stadt aufstellen möchten, ist auch eine „Nichtbeeinträchtigung“ der Anrainer und passierenden Menschen sowie des Verkehrs zu beachten. Als Richtwert für die „Sicherheitszone“ im Fluglochbereich habe ich beinahe überall ca. 10 Meter gelesen, sollten die Bienen nicht durch einen Busch, Hecke o.Ä. dazu gezwungen sein steil nach oben abzuziehen. Gesetzlich ist in Österreich jedoch ein Bereich von 7m in Flugrichtung einzuhalten. Hier die dazugehörigen Gesetztestexte: AT/ DE
In folgendem kurzen Video könnt Ihr euch einen Eindruck vom Standort verschaffen:

Wie gerade im Video gesehen, habe ich Holzpaletten aufgebaut. Diese sollen meine Beuten vor etwaigen witterungsbedingten Einflüssen in Bodennähe schützen, wie z.B. bei stärkeren Regenfällen oder Ähnlichem. Sollte der Wind einmal Äste über den Boden Fegen ist das Flugloch hoch genug um ein erneutes Ausfliegen der Bienen nach Beruhigung des Wetters zu ermöglichen. Weiter schaffen zwei übereinanderstehende Paletten eine angenehme Arbeitshöhe für mich als Imker. Man darf auch nicht vergessen, dass es Bienen eigentlich von Natur aus gewohnt sind in Baumhölen auf ca. 4 Metern Höhe ihr Quartier zu beziehen. Diese Höhe bietet optimalen Schutz vor natürlichen Fressfeinden und Räubern. Ok, die 4 Meter schaffe ich mit meinen Paletten nicht, aber das Flugloch auf Bodenhöhe wäre einfach zu weit weg von artgerecht. Natürlich gibt es sogenannte „Beutenböcke“ im Fachhandel zu kaufen. In meinen Augen ist das allerdings verschwendetes Geld. Vielleicht habt Ihr irgendwo im Keller oder in der Garage noch diese eine Palette die seit Jahren den Weg zum Wirtschaftshof nicht gefunden hat oder Freunde und Bekannte können aushelfen. Einige Firmen haben auch sehr viele dieser Konstrukte rumliegen oder zu hunderten gestapelt. Hier kann man auch anfragen und um wenige Euros bzw. meist sogar gratis ein paar abstauben. Viele sind froh, wenn sie die Entsorgung nicht übernehmen müssen. Im Endeffekt muss es auch gar keine Palette sein, lediglich eine Erhöhung vom Bodengrund, eine gewisse Witterungsbeständigkeit und Stabilität sind wichtig. Alles Andere ist eurer Kreativität und der handwerklichen Begabung überlassen.
Bei Bereitstellen des Unterbaus ist darauf zu achten dass eine ausreichende Stabilität geschaffen wird. Weiter hab ich z.B. meine Paletten noch mit einer Wasserwaage ausgerichtet damit später die Beuten auch gerade stehen. Den Bienen ist es wahrscheinlich noch relativ egal, aber spätestens wenn zum zwölften mal der Bleistift weggerollt ist und die Futterzarge nicht ohne Ertränken des halben Volkes möglich ist, würde man diese Nachlässigkeit bereuen.

Ich hoffe ich konnte euch bei der ersten Vorbereitung behilflich sein und freue mich auf eure Kommentare via Mail

Euer Flo