Viele Mitglieder sowie Interessierte haben sich wieder, zur Monatsversammlung im April, in der Brauereigaststätte in Stierberg eingefunden. Nach angeregten Gesprächen zur aktuellen Situation begann der erste Vorsitzende des Imkerverein Stierbergs, Andreas Lentner, mit der Monatsbetrachtung.
Festzustellen ist, dass der April ein sehr warmer Monat mit wenig Niederschlägen bis dahin war. Die Völker konnten sich prächtig entwickeln und die „Durchlenzung“/Auswinterung ist nun endlich und komplett geschafft. In der Regel sitzen die Bienen nun auf zwei Etagen (zwei Bruträume) und je nach Lage und Tracht ist der erste Honigraum schon aufgesetzt. In der Natur findet gerade das große Blühen statt, allerdings stellen bei anhaltender Trockenheit die Pflanzen auf Sparflamme um und es „fließt“ wenig Nektar, so Lentner. Das gilt es zu beobachten und je nach Platzbedürfnissen im Bienenvolk ist zu erweitern. Kritisch zu sehen ist das Einlegen des Absperrgitters im Frühjahr, da dies durchaus als Schwarmtreiber zu sehen ist. Ungern nur quetschen sich die mit Honig vollgetankten Bienen hier durch und wenn keine Brutwaben über das Absperrgitter gehängt werden (welche grundsätzlich nichts im Honigraum verloren haben), nehmen die Bienen diesen Raum nur äußerst ungern an. Die Folge davon ist, dass der eingetragene Nektar unterhalb des Absperrgitters, also im zweiten Brutraum eingelagert wird. Der Imker spricht davon, dass das Brutnest verhonigt und die Königin keinen Platz bzw. keine freien Zellen mehr hat, um Eier zu legen. Wenn keine Eier mehr gelegt werden, ist irgendwann keine Brut mehr zu pflegen was viele junge Arbeiterinnen, welche ihren Futtersaft nicht loswerden, und keine Pflegetätigkeit mehr leisten können, zur Folge hat. Sprich…es macht sich Arbeitslosigkeit im Volk bemerkbar. Wenn den Bienen sprichwörtlich „langweilig“ ist, fällt ihnen gerne das Schwärmen ein… Dies gilt es durch zielführende Eingriffe wie Raumgabe, den Bautrieb (durch genügend Mittelwände welche gegeben werden) fördern, Drohnenbrutschnitt, Jungvolkbildung durch Brutwabenableger, Volksdurchsichten im 7 tägigen Turnus und auch die Honigernte, zu verhindern. Die Bienen möchten und müssen beschäftigt sein. Falls dennoch ein Schwarm abgegangen ist, gilt das oberste Gebot: Sicherheit zu ERST! so Lentner. Bitte keine waghalsigen Aktionen zum Schwarmfang starten! Falls der Honigraum bestenfalls die Honigräume gefüllt und die Waben mindestens ¾ am besten komplett verdeckelt sind, kann geerntet werden. Auf Nummer sicher geht der, der ein Refraktometer zur Bestimmung des Wassergehaltes, benutzt. Um reinen Frühjahrshonig bzw. Blütenhonig zu ernten, muss damit nach der Hauptblüte und vor einsetzten der Waldtracht (so Gott will…) begonnen werden. Dies kann Mitte bis Ende Mai sein. Beim Ernten exakt auf den Wassergehalt achten, dieser muss unter 18% liegen, da andernfalls die Gefahr der Gärung droht und die ganze Arbeit umsonst war. Ebenso ist darauf zu achten, den Bienen selbst genug Honig zu lassen, da erfahrungsgemäß nach der Frühtracht eher eine Trachtlücke droht, als dass sich ein Waldhonigsegen einstellt. Die Völker genau beobachten und schlimmstenfalls füttern.
Auf den im Juni stattfindenden Vereinsausflug wurde nochmals hingewiesen. Erfreulicherweise haben sich schon viele Vereinsmitglieder angemeldet und nur noch wenige Restplätze sind frei. Ebenso wurde auf den Vortrag „Spurensuche im Bienenvolk – Bienenvölker besser verstehen“ von Maria Lohmeier, welcher am 27.04.19 am Lehrbienenstand in Erharting stattfindet, hingewiesen.
Lentner wünschte allen Imkerinnen und Imkern eine reiche Honigernte und freut sich auf den nächsten „Stammtisch“, welcher nicht, wie gewohnt am letzten Freitag in Stierberg stattfindet, sondern am 24.05.19 bei unserem Imkerfreund Ludwig Freilinger, Berufsimker in Schönberg. Wir folgen seiner Einladung gerne und freuen uns auf die Standschau vor Ort! Nach der Standschau ist eine Einkehr in der Gastwirtschaft Esterl geplant. Lentner gab noch den Hinweis, das Fahrgemeinschaften gebildet werden sollen. Treffpunkt ist um 18:30 Uhr an der Brauereigaststätte in Stierberg.