Die Versammlung am 28.9.2018 begann zur Freude der wieder zahlreich erschienenen Imker mit der Begrüßung von drei jungen Neumitgliedern.
Unser Vorstand erklärt nochmals, wie wichtig es ist, dass die Völker durch rechtzeitige Behandlung jetzt im September zu nahe 100% von Varroamilben befreit sind. Bei günstiger Wetterlage kann eine Behandlung, wenn zwingend notwendig, auch jetzt noch erfolgen. Die Varroabelastung eines Volkes lässt sich auch durch Beobachtungen am Flugloch erkennen. Auffallend viele tote Bienen am Flugloch, kleinwüchsige und solche mit deformierten Flügeln zeigen die Schädigung durch Milben an. Scharfe Fotos oder Videos von einer voll mit Bienen besetzten Wabe lassen bei gezoomter Ansicht auf den Bienen sitzende Milben erkennen und erhärten so die Erkenntnis über eine Schädigung des Volkes.
Weisellosen Völkern kann auch jetzt noch eine Königin zugesetzt werden. Alte, schwache Königinnen, die nicht mehr für ausreichend Brut sorgen können, sollten durch eine Junge ersetzt werden. Dies kann im unmittelbaren Austausch erfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass die Junge in dieser Jahreszeit vom Volk ohne eine Phase der Weisellosigkeit sofort angenommen wird. Liegen wiederholt und zunehmend mehr weiß-graue Mumien aus Kalkbrut am Flugloch, ist dies in aller Regel ein Indiz für eine geschädigte Königin, die ersetzt werden sollte.
Die notwendige Winterruhe finden die Bienenvölker aufgrund der Klimaveränderung erst spät und dann immer öfter nur über kurze Zeitabschnitte hinweg. Die sonnig-warmen Spätherbstmonate verleiten die Sammelbienen zum Ausfliegen, da das Trachtangebot aus Zwischenfrüchten immer größer wird und bis tief in den Herbst hinein anhält. Das verändert den natürlichen Entwicklungsrhythmus. So arbeiten sich die Winterbienen ab, sterben zu früh und fehlen beim Aufbau des Sommervolkes im Frühjahr. Eine zusätzliche Gefahr ist das Verhonigen der Brutflächen. Der dadurch bedingte Rückgang der Bienenmasse und zu große Anteil an Futterwaben kann zu Problemen führen, wenn es dann doch sehr kalte Wintermonate gibt. Ob und wie sich unsre Bienen an diese Veränderungen anpassen können, wird sich zeigen.
Die Zunahme beim Zwischenfruchtanbau ist wohl auch durch eine Greeningprämie verursacht. Mit dem Anbau können Erosions- und Grundwasserschutz, Humuserhalt, Verbesserung der Bodenstruktur sowie diverse andere Ziele erreicht werden. Unsren Bienen zuliebe sollten die Landwirte aber bitte berücksichtigen, dass die Zwischenfrüchte nicht zu spät und zu lange blühen.
Auf Eingriffe an starken und im Wabensitz gut eingerichteten Völkern ist bis zur Winterbehandlung zu verzichten. Bei der Behandlung mit geeigneten Oxalsäure-Produkten soll das Volk brutfrei sein. Nach Kälte über einen längeren Zeitraum hinweg kann dies auch schon ab Ende November erfolgen. Die Verfügbarkeit des Produktes Bienenwohl, das im Juni eine EU-Zulassung erhalten hat, ist für Mitte Oktober angekündigt. Eine Bestätigung dazu gibt es voraussichtlich bei der Herbstversammlung am 26.10.2018, Beginn 19:30.