Bei der Monatsversammlung am 31.8.2018 wurde zuerst die massive Räuberei durch fremde Bienen an den Ständen mehrerer Vereinsmitglieder besprochen. Viele beklagen den Totalverlust von Ablegervölkern. Arno Bruder, Fachberater für Imkerei für den Bezirk Oberbayern, hat uns dabei unterstützt, die Ursachen dafür zu klären und Abhilfe zu schaffen. Eine Ursache können die mehr als 300 Bienenvölker sein, die durch einen Berufsimker an mehreren Stellen im Einzugsgebiet des Vereins nach der Wanderung durch Deutschland aufgestellt wurden. Bei nicht ordnungsgemäßer Haltung der Bienenvölker mit Risiken für die Gesundheit aller Völker kann Hilfe beim zuständigen Amt für Veterinärsmedizin gesucht werden.
Die Monatsbetrachtung von Anderl war nur noch in verkürzter Form möglich. Die Behandlung mit Ameisensäure sollte jetzt abgeschlossen sein und der natürliche Milbenfall nahe Null liegen. Durch Räuberei kann eine Reinvasion mit Milben stattfinden. Wo möglich, sollte über den Varroaschieber eine Kontrolle erfolgen. Das Auffüttern von 2-räumigen Völkern sollte auf 18-20 kg erfolgen und die 1-räumigen etwa 14 kg erhalten. Bei Ablegern sollte ein kontinuierlicher Futterstrom sicher gestellt und für freie Brutflächen gesorgt werden. Mit einer regelmäßigen Fluglochkontrolle lässt sich verstärktes Eindringen von Wespen und Räuberei durch fremde Bienen erkennen und dies durch Einengen der Fluglöcher vermindern. Das Flugloch bei Ablegern ist engstmöglich zu halten. Wir sollten auf das Aufstellen von Wespenfallen verzichten. Oft lockt man damit nur noch mehr Wespen an.
Es ist empfehlenswert, von den Honigwaben nur trockene und unbebrütete Waben einzulagern, da die Made der Wachsmotte in diesen kein Futter findet und somit keinen nennenswerten Schaden anrichten kann. Beim Lagern von bebrüteten Waben (braune Wabenflächen) in Wabenschränken oder von unten belüfteten Zargentürmen hat sich das temporäre Verdunsten von Essigsäure 60 % bzw. das Besprühen mit dem Bio-Mittel B401 bewährt, weil damit die Wachsmotten fern gehalten werden. Frisch ausgebaute Waben und Mittelwände können in luftigen Räumen offen aufgehängt gelagert werden. Noch helle Waben mit Pollen- und Honigresten sollten nach Möglichkeit in 1 oder 2-räumig bienenaktiven Völker verbleiben, so dass diese im Frühjahr als bestens geeignete Brutwaben zur Verfügung stehen. Leere dunkle bis schwarze Altwaben sollten aus den Völkern entnommen und anschließend eingeschmolzen werden.