Honigbiene stark rückläufig

 

Die Schriftführerin des Imkervereins Stierberg und die Bienensachverständige Maria Lohmeier (links) zeigten den Imkern ihren Stand und gingen auf viele Fragen ein. tf© OVB

Trotz der tropischen Temperaturen hatten sich 56 Imker aus den Landkreisen Mühldorf und Altötting zur Standschau des Imkervereins Stierberg eingefunden. Obertaufkirchen/Stierberg – Die erste Standbesichtigung war beim stellvertretenden Vorsitzenden des Imkervereins Stierberg, Martin Kaindl in Fanten bei Schwindkirchen. Er stellte sein Bienenhaus und seine besondere Betriebsweise vor und schilderte, dass er über die Faszination der Biene und der Bestäubungsleistung zur Imkerei gefunden habe. Er stellte heraus, dass es ohne bestäubende Insekten keine intakte Natur geben könne.

Kaindl schilderte, dass er in Fanten mit zehn Völkern seinen Hauptstand und außerhalb des Flugkreises seinen Ablegerstand betreibe, um dazwischen Völker austauschen zu können. Sein Kastentyp der Bienenwohnungen wird im „Warmbau“ geführt, was bedeutet, dass die Rähmchen im „Deutsch- Normalmaß“ quer zum Ausflugloch angeordnet sind. Die Erweiterung der Völker erfolgt über sogenannte Aufsätze mit jeweils zwölf Waben. Auf diese Art ist eine flexible Raumnutzung je nach Witterung und Jahreszeit möglich. „Die Honigernte war in diesem Jahr überdurchschnittlich, was für viele Imker wieder Hoffnung gibt, die Imkerei weiter zu betreiben“, sagte Kaindl.

Der Stand von der Schriftführerin und Bienensachverständigen Maria Lohmeier in Loh bei Wasentegernbach wurde als nächstes besichtigt. Lohmeier betreut derzeit zwölf Bienenvölker in einem offenen Anbau. Die Bienen sind in sogenannten Kaltbaubauten auf Zandermaß einlogiert und diese Wabenanordnung – längs zum Flugloch – kommt der natürlichen Bienenhaltung am nächsten. Das heißt, dass eine Durchlüftung aller Wabengassen besser möglich ist. Die Erweiterung je nach Volkstärke erfolgt auch wieder über sogenannte Aufsätze. Bei ihrem Vortrag gab Lohmeier einen Einblick in ihre gesamtheitliche Betriebsweise und sie schilderte, dass sie ihre Imkerei im Einklang mit der Natur betreiben will. Sie moniert dabei, dass in unserer Natur nach wie vor zu wenig pflanzliche Artenvielfalt herrsche und somit die ganzjährige Versorgung von Insekten, insbesondere der Honigbiene, stark rückläufig sei. Aus diesem Grund wurde in der heimatlichen Landwirtschaft im Jahr 2017 ein Maisfeld mit 50 Prozent der blühenden Becherpflanze Silphie angebaut, um einen eigenen Beitrag zur Verbesserung der regionalen Flora und Fauna zu leisten. Dieses Feld wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre jedes Jahr blühen und „dient auch als sehr gute Energiepflanze in der Biogasgewinnung“.

Zum Abschluss gab Lohmeier einen Einblick in den Schleuder- und Honigabfüllraum, der den neuesten gesetzlichen Hygienevorschriften entspreche.
Die Besucher waren von den beiden Bienenständen fasziniert und sprachen von einer seit langem sehr gelungenen Standschau im gesamten Kreisverband. Im Biergarten vom Wirt z`Loh ließen die Imker den sehr informativen Tag ausklingen.

 

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